Über schnelles Internet können sich in naher Zukunft mehrere Ortsteile in Kaufbeuren und in Kammlach, im Unterallgäu, freuen. Eine entsprechende Erklärung haben beide Kommunen jetzt mit der Deutschen Telekom unterzeichnet. Schnell surfen können bereits seit Mitte November die Schüler und Lehrer an der Mittelschule in Marktoberdorf. Als erste Marktoberdorfer Schule wurde sie mit Glasfaser ausgestattet.
"Grundvoraussetzung für Bildung"
Dank des Glasfaserausbaus an ihrer Schule haben sie mit 1.000 Mbit/s Download, 500 Mbit/s Upload nicht nur schnelles sondern auch zuverlässiges und stabiles Internet. Über diesen Meilenstein freut sich auch der Vorsitzende des Mittelschulverbandes, Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell (CSU): „Schnelles Internet gehört heutzutage, neben guter technischer Ausstattung, zu den Grundvoraussetzungen für die Bildung. Hierfür haben wir jetzt einen entscheidenden Beitrag geleistet.“
Ausbau kostet knapp 32.000 Euro
Unter Federführung der Stadt Marktoberdorf wird das komplette Schulzentrum mit Glasfaser ausgestattet werden, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Zuständig ist dabei der jeweilige Träger der Schule, initiiert und organisiert vom Breitbandpaten der Stadt, Stefan Schmid. Der Ausbau der Mittelschule kostete knapp 32.000 Euro, etwa 25.500 Euro werden über das Förderprogramm für die „Herstellung von Glasfaseranschlüssen und WLAN-Installationen für öffentliche Schulen, Plankrankenhäuser und Rathäuser“ (GWLANR) abgedeckt, den Rest trägt der Mittelschulverband.
25.200 Haushalte in Kaufbeuren bekommen Glasfaseranschluss
Auch rund 25.200 Haushalte und Unternehmen in Kaufbeuren sollen in naher Zukunft schnell surfen können. Ein Glasfasernetz in den Ortsteilen Hirschzell, Kleinkemnat, Märzisried, Neugablonz, Oberbeuren und Ölmühlhang soll gebaut werden. Eine entsprechende Erklärung haben jetzt die Stadt Kaufbeuren und die Telekom unterzeichnet, wie die Kommune bekannt gibt.
Arbeiten beginnen 2027
Ab 2027 sollen die Glasfaserkabel verlegt werden. Das neue Netz ermöglicht demnach eine hohe Bandbreiten bis 1 Gbit/s (Gigabit pro Sekunde). Unternehmen aus Kaufbeuren können außerdem Geschäftskundentarife bis 100 Gbit/s buchen. Damit bekommen die Kaufbeurer einen schnellen Anschluss für digitales Lernen und Arbeiten, Streaming und Gaming.
Glasfaserausbau in der Altstadt läuft
Aktuell läuft der Glasfaserausbau für rund 2.600 Haushalte in der Altstadt von Kaufbeuren. Die Tiefbauarbeiten werden laut Stadtverwaltung noch in diesem Jahr abgeschlossen. Bis Ende des ersten Quartals 2023 soll das Netz in Betrieb gehen. Entsprechend Anschlüsse sind ab sofort buchbar. „Glasfaser ist die Schlüsseltechnologie für unsere digitale Gesellschaft. Das neue Netz erhöht die Attraktivität unserer Kommune", betont Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU). "Es sichert die Zukunftsfähigkeit als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Der Glasfaseranschluss steigert außerdem den Wert einer Immobilie.”
600 Gebäude werden in Kammlach angeschlossen
Ab 2026 soll auch rund 600 Gebäude und 100 Grundstücke in den Kammlacher Ortsteilen Oberkammlach, Unterkammlach und Kirchstetten ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Eine gemeinsame Erklärung unterzeichneten jetzt die Gemeinde Kammlach und die Telekom. Die Telekom wird nach eigenen Angaben mehr als 139 Kilometer Glasfaserkabel bis ins Haus verlegen und 16 neue Netzverteiler aufstellen. Der Netzausbau soll 2026 abgeschlossen sein.
Attraktiv für Familien und Unternehmen
„Schnelles Internet ist heute ein Muss. Jetzt haben wir die Chance, uns einen solchen Anschluss zu sichern“, sagt Birgit Steudter-Adl Amini, Bürgermeisterin von Kammlach „Nur eine Kommune mit leistungsstarker digitaler Infrastruktur ist attraktiv für Familien und Unternehmen.“ „Wir freuen uns, dass wir mit unserem Angebot überzeugen konnten“, sagt Daniel Frank, Regionalmanager der Deutschen Telekom. „Wir legen heute den Grundstein für die digitale Zukunft in Kammlach.“
Immobilienbesitzer müssen Einverständnis erteilen
Allerdings kommt der Glasfaseranschluss nicht allein ins Haus. Wer als Immobilienbesitzerin oder -besitzer einen Glasfaseranschluss haben will, muss dem Unternehmen das Einverständnis geben, den neuen Anschluss zu legen. Deshalb wird die Telekom die Eigentümer kontaktieren, sobald die Kommune die entsprechenden Daten weitergegeben hat. Auch wer zur Miete wohnt, kann den Glasfaseranschluss bei der Telekom beantragen: Sie kontaktiert anschließend den Vermieter. Dann wird besprochen, wo die Glasfaser ins Haus kommt und wie sie im Haus verläuft. Solange einem Vermieter keine Kosten durch den Glasfaseranschluss entstehen, kann er seine Zustimmung nicht verweigern. Gleiches gilt für Eigentümer in Mehrparteienhäusern: Auch sie können einen Glasfaseranschluss beantragen.