Mit einer persönlichen Erklärung distanziert sich die Vorsitzende des Füssener SPD-Ortsverbandes Ilona Deckwerth von Bürgermeister Paul Iacob. Es geht konkret darum, wie Iacob bei der Umwandlung von vier Wohnungen in Ferienwohnungen in einem Anwesen in der Brunnengasse vorgegangen ist. Er habe als Bürgermeister "dafür zu sorgen, dass Wohnraum in Füssen, der dringendst gebraucht wird, als solcher erhalten bleibt", so Deckwerth in einer Pressemitteilung. In der Vergangenheit habe Iacob selbst wiederholt öffentlich, dass in Füssen bezahlbarer Wohnraum dringend geschaffen, bzw. erhalten werden muss. Verhalten von Iacob "nicht tragbar" Deckwerth wirft Iacob vor, in der Wohnungsfrage nicht sozialdemokratisch zu handeln. Iacob müsse als Sozialdemokrat alles tun, um für bezahlbaren Wohnraum für die Menschen in Füssen zu sorgen. Stattdessen habe er dafür gesorgt, dass in seinem unmittelbaren familiären Umfeld Wohnraum zu Ferienwohnungen umgewidmet werden kann. Und dieses Verhalten sei "für einen Sozialdemokraten (...) nicht tragbar". Iacob habe erst vor kurzem mit seinem Abstimmungsverhalten dazu beigetragen, dass die Zweckentfremdung von Wohnraum zu Ferienwohnungen in Füssen weiter möglich sei und damit seiner Frau diese Möglichkeit offen gehalten hat. "Unfassbar", findet Ilona Deckwerth. Auch Erich Nieberle, Füssener Bürgermeisterkandidat der SPD bei den Kommunalwahlen 2020 und damit möglicherweise Nachfolger von Paul Iacob, äußert sich in der Pressemitteilung negativ über Iacob. Rechtlich sei dieser Entscheidung des Bauausschusses zwar nichts entgegenzustellen, dass die Familie des Bürgermeisters den Antrag auf Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen gestellt hat. Allerdings zeuge dieses Verhalten laut Nieberle "nicht von Integrität und Glaubwürdigkeit". Am kommenden Montag wird der Vorstand der SPD Füssen über diesen Vorgang beraten.
Streit