'BUC' oder gar 'TZA' (Tor zum Allgäu) für Buchloe? 'JE' für Jengen? 'WL' für Waal? Oder 'LAM' für Lamerdingen? Geht es nach Verkehrsminister Peter Ramsauer, dann könnten Städte und Gemeinden bald freie Hand bei der Wahl des Kfz-Kennzeichens haben. Wir haben uns in den Rathäusern der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe dazu umgehört.
Klare Worte findet Buchloes Dritter Bürgermeister Manfred Beck zum Vorschlag Ramsauers: 'Das ist eine Seifenblase im Sommerloch. Die Gennachstadt hatte noch nie ein eigenes Kennzeichen und ich halte das auch nicht für wichtig.' Es gebe wesentlich wichtigere Themen, um die sich die Politiker kümmern sollten. 'Beispielsweise den vierspurigen Ausbau der B12', meint Beck. Er könne allerdings verstehen, dass Kommunen, die früher ein eigenes Kennzeichen hatten, dieses wiederhaben wollen.
Dass das Kennzeichen beim 'OAL' für Ostallgäu bleiben soll, findet Jengens Zweiter Bürgermeister Hermann Mayr. 'Man hat sich doch an das Kennzeichen gewöhnt. Warum sollte man es wieder unnötig verändern?', fragt er. Er ist der Meinung, es entstünden dadurch zu hohe Kosten und ein großer Verwaltungsaufwand.
'Es gibt wichtigere Themen, über die man diskutieren sollte', sagt Mayr. Mit dem bestehenden Kennzeichen könne man problemlos Autofahrer ihrem Landkreis oder ihrer Kreisstadt zuordnen, weiter müsse es nicht gehen.
Dieser Ansicht ist auch Waals Zweite Bürgermeisterin Christa Völk. 'Es gibt gar keine Notwendigkeit, die Kennzeichen zu ändern.' Sie sieht einen Wechsel eher mit Problemen verbunden: 'Menschen, die Zeuge eines Autounfalls werden, können sich das Gemeinde-Kennzeichen dann wahrscheinlich schlechter merken.' Kennzeichen, die man kennt, präge sich die Leute schneller ein. Außerdem verursache eine Umstellung unnötig Kosten.
'Die Befürworter sehen vielleicht ein Stück weit Nostalgie dahinter, aber warum ändern, wenn man sich schon an alle Kennzeichen gewöhnt hat?' Sie hält es nicht für sinnvoll, wenn die etwa 2000 im Singoldmarkt registrierten Fahrzeuge mit einem Gemeinde-Kürzel herumfahren. 'Dann könnte ja jeder gleich die Steuernummer am Auto tragen', witzelt Völk.
'Ich halte gar nichts von dieser Idee', sagt Lamerdingens Bürgermeister Konrad Schulze. Es gebe zwar gerade auf dem Land manchmal noch kleinkarierten Lokalpatriotismus, aber Ramsauers Vorschlag sei eine 'Sache von vorgestern'. 'OAL für den Landkreis Ostallgäu ist gut und Werbung für diese wunderschöne Region nach außen', betont Schulze.