Die Hilfsbereitschaft in der Kaufbeurer Bevölkerung für aus der Ukraine geflüchtete Menschen ist ungebrochen. Bei der von der Stadt Kaufbeuren eingerichteten zentralen Anlaufstelle sind seit Montag über 60 Wohnungsangebote eingegangen, darunter sowohl freie Zimmer bei Gastfamilien als auch kostenfreie Wohnungen. "Dafür möchte ich meinen ganz herzlichen Dank aussprechen", so der Oberbürgermeister Stefan Bosse, "diese Welle der Hilfsbereitschaft ist enorm". Die Angebote werden jetzt erfasst und sortiert, um sie anschließend zu vermitteln. Bereits jetzt konnten etwa 20 Geflüchtete über diese Hilfsangebote mit Wohnraum versorgt werden. Weiter sind nach derzeitigem Stand einige Geflüchtete privat bei Verwandten und Bekannten untergekommen und derzeit noch nicht bei der Stadt Kaufbeuren registriert. Die in Kaufbeuren ankommenden Flüchtlinge werden gemeinsam mit der Stadt über das Netzwerk unserer erfahrenen Partner, wie Arbeitskreis Asyl, Stiftung Nächstenliebe in Aktion und Caritasverband Kaufbeuren betreut. Auch in diesem Zusammenhang haben sich bereits viele Kaufbeurerinnen und Kaufbeurer angeboten ehrenamtliche Tätigkeiten, darunter auch Dolmetscherdienste, zu übernehmen.
50.000 bis 100.000 Flüchtlinge in Bayern erwartet
Nach den aktuellen Aussagen der Bayerischen Staatsregierung werden in Bayern in der nächsten Zeit 50.000 bis 100.000 Flüchtlinge erwartet. Legt man den bisherigen Verteilungsschlüssel zu Grunde, bedeutet dies, dass sich die Stadt Kaufbeuren auf etwa 200 bis 300 Flüchtlinge aus der Ukraine vorbereitet. Hierzu wird neben den eingehenden Hilfsangeboten auch auf bestehende Unterkünfte der Stadt Kaufbeuren zurückgegriffen. Mit diesen Angeboten können die nach derzeitigem Stand benötigten Unterkünfte bereitgestellt werden. Bei einem darüberhinausgehenden Bedarf können zudem Turnhallen in Kaufbeuren sehr kurzfristig aktiviert und zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert werden. Aktuell bitten die Stadt und die kooperierenden Hilfsorganisationen, von Sachspenden für Geflüchtete abzusehen. Derzeit ist noch unklar, welche Güter nach Ankunft Geflüchteter benötigt werden. Die längerfristige Lagerung von Sachspenden ist logistisch und organisatorisch nicht leistbar.