Bei der Eucharistiefeier wird nach dem katholischen Glauben Wein in das Blut Christi verwandelt. Ob roter Wein oder weißer, spielt dabei keine Rolle.
Nach der Umwandlung wird der Kelch mit einem Schuss Wasser ausgeschwenkt und mit dem Kelchtuch saubergerieben. Bei Rotwein bleiben freilich hässliche Flecken auf dem Tuch zurück, die schwer rauszuwaschen sind.
Aus diesem Grund hat sich Erwin Reichart, Dekan von Kaufbeuren, für die helle Variante entschieden. Genau wie Edward Wastag, Pfarrer von Unterthingau. 'So kann ich der Mesnerin, die das Tuch waschen muss, Arbeit ersparen.' Was er bei der Eucharistiefeier für einen Wein verwendet, ist für Wastag ohnehin zweitrangig. 'Ich glaube daran, dass das das Blut Christi ist', erklärt er. Er denke in dem Moment gar nicht an Wein. Er legt lediglich Wert darauf, dass es Qualitätswein ist.
Das ist auch so vorgeschrieben. Bis vor Kurzem galt noch die Messweinverordnung von 1976. Diese besagte, dass der in der Messe verwendete Wein nur aus natürlichen Bestandteilen der Traube bestehen dürfe und verbot eine Trockenzuckerung vor der Gärung. Da Qualitätswein diese Kriterien ohnehin erfüllt, wurde die Verordnung nun abgeschafft. Qualitätswein muss es aber eben schon sein.
Mehr über die Wahl der Weine zur Eucharistie finden Sie in der Allgäuer Zeitung (Marktoberdorf) vom 26.09.2014 (Seite 27). Die Allgäuer Zeitung erhalten Sie im ganzen Allgäu in den AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper