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In den Bergen im Ostallgäu ist ein richtiges Klettersteig-Eldorado entstanden

Bergsporttag 1

In den Bergen im Ostallgäu ist ein richtiges Klettersteig-Eldorado entstanden

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    In den Bergen im Ostallgäu ist ein richtiges Klettersteig-Eldorado entstanden
    In den Bergen im Ostallgäu ist ein richtiges Klettersteig-Eldorado entstanden Foto: Thomas Hafenmair

    Das Klettersteiggehen boomt in den Alpen und auch im Ostallgäu finden sich zahlreiche Anhänger dieser alten, nun wieder entdeckten Bergsportdisziplin. Das Erklimmen eines Berges über eine Via Ferrata, einen Eisenweg, hat lange Tradition und findet seinen Ursprung in den Südtiroler Bergen.

    Klettersteige im Sinne von künstlichen Steiganlagen gibt es schon sehr lange. Entlegene Bergdörfer wurden mit 'Leiterwegen' erschlossen und viele alte Transitrouten waren mit Drahtseilen abgesichert. Die ersten Klettersteige im heutigen Sinn entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts gleichzeitig mit der Entwicklung des modernen Alpinismus. So führte bereits 1873 der erste Klettersteig auf die Zugspitze.

    Im Ostallgäu wurde um 1938 der erste Klettersteig durch die Gelbe Wand auf der Nordseite des Tegelbergs angelegt. Aufgrund einer Initiative des Verschönerungsvereins Schwangau, dem heutigen Kur- und Verkehrsverein, wurde dieser Steig mit Sicherungsseilen aufgewertet.

    Die Schwangauer trieben schon zuvor die damals noch zahlreichen Schafe über diesen Jagdsteig auf die alpinen Weiden rund um den Tegelberg und in Richtung Ahornsattel und Schwangauer Kessel. 2010 wurde die Gelbe Wand saniert und den aktuellen Sicherungsanforderungen angepasst. Heute wird sie als leichter Klettersteig mit der Schwierigkeit A eingestuft. Ein Klettersteiglehrpfad und eine eingebaute Hängebrücke sollen vor allem Einsteiger und Familien mit Kindern ansprechen.

    Zudem haben die Ostallgäuer Berge mit dem Tegelbergsteig (Schwierigkeit C) und dem Fingersteig (Schwierigkeit D) am Tegelberg ein richtiges Klettersteig-Eldorado erhalten.

    Was fasziniert die Menschen an der Begehung von Klettersteigen? Das Naturerlebnis kombiniert mit Abenteuer bedarf keines zweiten Seilpartners, wie es sonst im Bergsport beim Klettern und auf Hochtouren üblich ist. So ist es schon ergreifend, wenn der Bergsteiger beim Durchstieg des Fingersteiges am Tegelberg durch senkrechte Felswände kommt, in denen er den Fels riechen kann, und sich anschließend beim Klettern über einen schmalen Grat der Blick auf die Seen öffnet.

    Wer sich in den Klettersteigen – auch im Ostallgäu – bewegt, sollte allerdings absolut schwindelfrei und trittsicher sein. In vielen Vie Ferrate wird mittlerweile enormes technisches Können verlangt, nicht so im Ostallgäu. Hier orientiert man sich an den Neubauten klassischer Klettersteige, die aber oftmals sehr kraftraubend sind.

    Die Faszination Klettersteig sollte geübt werden und darf nur mit der notwendigen Ausrüstung und dem Wissen über die richtige Sicherungstechnik ausgeübt werden.

    Das richtige Gehen am Klettersteig und weitere Themen werden beim Bergsporttag 'Alpiner Herbst' am Samstag, 29. September, am Tegelberg behandelt. Anmeldung bis 27. September bei der Tegelbergbahn Schwangau, Telefon (08362) 98360.

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