Von nah und fern sind Aussteller und Besucher zum sechsten Pfrontener Trachtenmarkt geströmt. Künstlerisches Gestalten, hohe Handwerkskunst und die Liebe zur Heimat verschmolzen hier ineinander. Auch Allgäuer Genüsse fehlten im und vor dem Pfarrheim nicht.
Mehrere zünftige Musikkapellen, farbenfrohe Trachtler und heimelige Saitenmusik umrahmten dieses bunte Trachtenerlebnis. Für das leibliche Wohl sorgten 30 Mitglieder der Pfarrei St. Nikolaus unter Koordination von Christine Haff. Wer wollte, konnte sich von Kopf bis Fuß, vom Gamsbart bis zur langen 'Bundhose' oder kurzen 'Wichs' einschließlich Hirschhornmesser, neu einkleiden. Für Frauen wurden zu den festlich langen Dirndln die dazu passenden Goldschmiedearbeiten angeboten. Auch alte Volkskunst aus dem Klosterleben oder eine Rüschen-Trachtenberatung des Bezirks Schwaben fehlten nicht.
Karen Krumpa aus dem niedersächsischen Wendland warb mit ihrer Tracht aus dem Jahr 1860 für einen Urlaub in den Elbdeichen. Sie wurde als weitest angereiste Ausstellerin nach wertvollen Trachten ihrer Heimat gefragt. Aus der Oberallgäuer Nachbarschaft Wengen reiste mit Maria Kögel eine Edelweiß-Hosenträger-Stickerin nach Pfronten. Bei ihr waren die Passanten neugierig darauf, wie der 'Butzen' in die Edelweißblüte kommt. Elisabeth Tauscher aus Oberstdorf verkaufte Kissen, Fensterhänger und Tischdecken im Landhausstil. Wie andere Aussteller freute sie sich über das große Interesse – 'egal, ob gekauft wird oder nicht'.
Als Ausstellungsbesucherin differenzierte Monika Kriegenhofer aus Traunstein: 'Alles ist schön und interessant, das Handwerk wird noch geschätzt. Was mir nicht gefällt, sind Stände, die nichts mit Tracht zu tun haben.' Mitten im Markttrubel verrät Margit Böttcher aus Halle noch ein wenig außer Atem: 'Der Trachtenmarkt ist toll. Bisher gefällt mir alles.' Gefallen hat vielen Besuchern auch, dass der Reinerlös des Markts für die Innenrenovierung der Pfarrkirche bestimmt ist.