Holzhackschnitzel, Nahwärmeversorgung aus Biogas oder konventionelle Gasbrennertechnik? Die Frage, wie das Obergünzburger Feuerwehrhaus nach der geplanten Erweiterung beheizt werden soll, wurde im Marktrat – noch ohne Ergebnis – erörtert. Grundlage war ein Wirtschaftlichkeitsvergleich des beauftragten Kemptener Ingenieurbüros Güttinger.
Kosten geprüft und gegenübergestellt
Wie Kurt Güttinger ausführte, fände ein Hackschnitzelkessel im Gebäude Platz, ein Bunker böte Lagermöglichkeit für vier bis fünf Wochen. Alternativ wurde eine Fernwärmeleitung aus einer örtlichen Biogasanlage geprüft. Die Trasse ließe sich nördlich der Kaufbeurer Straße führen. Dabei stünden Gesamtkosten von rund 174 000 Euro für die Hackschnitzelheizung etwa 140 500 Euro bei Biogas-Nahwärmeversorgung oder rund 42 000 Euro für eine Gasbrennerlösung gegenüber. Gemäß Güttingers Berechnungen würde allerdings nach zehn Jahren die Biogaslösung wirtschaftlicher als eine Gasbrenneranlage arbeiten. Der Kohlendioxidausstoß reduziere sich bei allen Möglichkeiten in gleichem Maß.
Aufgrund derzeitiger Kapazitätsgrenzen beim Biogas, mit dem auch die Schule beheizt wird, könnte man bis zur erfolgten Schulsanierung den derzeitigen Gasbrenner als 'Notkessel' für extreme Kälte vorhalten.
Die Frage von Roman Walch, ob der bestehende Kessel lang genug halte, wurde von Güttinger bejaht. Grundsätzlich für eine Wärmeversorgung mit Biogas sprach sich Florian Ullinger aus. Angesichts hoher Anfangskosten der Fernwärme erkundigte sich Hanni Graf nach einer Möglichkeit, die Verbrauchskosten beim konventionellen Gasbrenner über eine thermische Solaranlage zu reduzieren. Hier sah Güttinger für einen wirtschaftlichen Betrieb im Feuerwehrhaus einen zu geringen Bedarf.
Dr. Günter Räder regte eine Fernwärme-Trassenführung über Wertstoffhof und Bauhof an und erkundigte sich, ob eine Biogas-Niederdruckleitung eine günstigere Alternative sein könnte. Dies, so Güttinger, wurde nicht untersucht.
Wie Bürgermeister Lars Leveringhaus erklärte, wurde jedoch der Einsatz eines Mikroblockheizkraftwerks durch den Erdgasversorger geprüft. Das Ergebnis liege noch nicht vor. Auch hier sah Güttinger wirtschaftliche Betriebsstunden im Feuerwehrhaus nicht gegeben. Die Räte waren sich einig, noch keine endgültige Entscheidung über das Heizungskonzept zu treffen.