Nachdem ein Hund einem 34-Jährigen auf einem Campingplatz in Füssen in die Genitalien gebissen hat, fordern die Tierrechtsaktivisten von Peta, den Hundeführerschein in Bayern einzuführen. Das teilt die Tierrechtsorganisation in einer Pressemitteilung mit.
Nach Vorfall in Füssen: Peta fordert Hundeführerschein für Besitzer
Die Organisation ist der Ansicht, dass Vorfälle wie der am Samstag in Füssen durch einen Hundeführerschein vermieden werden könnten. „Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta.
Wie bekomme ich einen Hundeführerschein?
So bekommt man einen Hundeführerschein: Zunächst müssen Menschen, die sich einen Hund anschaffen möchten, einen Theoriekurs machen. Darin lernen sie mehr über die tiergerechte Haltung und Aspekte wie die Kommunikation und die Bedürfnisse von Hunden. Anschließend gibt es für Halter und Hund dann ein verpflichtendes Praxisseminar in einer Hundeschule.
Dadurch soll laut Peta sichergestellt werden, dass Menschen, die Hunde halten, mit den Tieren umgehen können, die Signale des Hundes richtig deuten und dann entsprechend handeln können.
So klappt es mit dem Hundeführerschein in Niedersachsen
Niedersachsen ist das erste Bundesland in Deutschland, das den sogenannten Sachkundenachweis für Hundehalter eingeführt hat. Seit 2013 ist der allgemeine Hundeführerschein in diesem Bundesland verpflichtend. Einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen zufolge sei die Zahl der Zwischenfälle mit Hunden durch den Hundeführerschein zurückgegangen. Auch im österreichischen Bundesland Steiermark müssen Hundebesitzer seit 2013 einen Hundekundenachweis erbringen. Für diesen ist ein vierstündiger Kurs nötig.