Der Aufstau des Forggensees hat begonnen - endlich. Besonders Tourismusunternehmen atmen auf. Der Grund: Wegen nötiger Sanierungsarbeiten am maroden Damm konnte der See im vergangenen Jahr nicht aufgestaut werden - das erste Mal in den vergangenen 60 Jahren. Campingplätze, Restaurants, Kiosk-Betreiber oder Bootsverleiher mussten deswegen mit teils massiven Umsatzeinbußen zurecht kommen. Ein kompletter Reinfall war der trockenliegende See zum Beispiel für die städtische Forggenseeschifffahrt. Statt Urlauber und Tagestouristen über den See zu fahren, lag die Schiffsflotte das komplette Jahr über auf dem Trockenen. Wie sich das auf die Bilanz des Unternehmens ausgewirkt hat, wird nach der Werksausschuss-Sitzung am 23. April klar sein. Auch der Kanu-Touren-Anbieter "Kanu-Kini" in Füssen hat den ausgebliebenen Aufstau deutlich gespürt. Laut Inhaber Uwe Simniok ist der Umsatz im Jahr 2018 um rund 30 Prozent eingebrochen. Besserung für 2019 in Sicht Da jetzt der Aufstau des Sees begonnen hat, hoffen viele Tourismus-Unternehmen am Forggensee auf eine Normalisierung. Laut Josefine Rauch vom Campingplatz Seewang in Rieden sind die Buchungen auf ihrem Platz für die Sommerferien wieder auf dem sonst üblichem Niveau. Wie die Belegung des Platzes im Jahresschnitt sein wird, hänge aber üblicherweise auch vom Wetter ab. Kraftwerksbetreiber kündigt längeren Aufstau an Der Kraftwerksbetreiber am Forggensee, die Firma Uniper, hat angekündigt den See heuer länger aufgestaut zu lassen - falls die Bedingungen dafür stimmen. Das Unternehmen bezeichnete das als "kleinen Beitrag zur Verlängerung der touristischen Saison in der Region." Kritisch sieht das aber so mancher Unternehmer. Laut "Kanu-Kini"-Inhaber Uwe Simniok bringe die Verlängerung wenig. "Wir können den See ab Mitte Oktober touristisch nicht mehr wirklich nutzen", sagt Simniok. Das sei am Forggensee nicht anders, als am Starnberger See oder dem Ammersee - auch dort endet der Schiffsfahrbetrieb Mitte Oktober.
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