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Fitnesstrainer Arthur Kramer (22) aus Kaufbeuren gibt Tipps: Wie wird man den Winterspeck los?

Gesundheit

Fitnesstrainer Arthur Kramer (22) aus Kaufbeuren gibt Tipps: Wie wird man den Winterspeck los?

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    Fitnesstrainer Arthur Kramer (22) aus Kaufbeuren gibt Tipps: Wie wird man den Winterspeck los?
    Fitnesstrainer Arthur Kramer (22) aus Kaufbeuren gibt Tipps: Wie wird man den Winterspeck los? Foto: Holger Mock

    Weihnachten für Weihnachten die gleichen Probleme. Schokolade hinter jedem Kalendertürchen, Plätzchen en masse an jedem Adventssonntag und dann kommen noch die Festessen an den Weihnachtsfeiertagen dazu. Gans mit Soße und Knödeln, Bratwürste mit Sauerkraut oder ein Weihnachtsbraten: Der Gang zur Waage fällt danach meist sehr schwer – im wahrsten Sinne des Wortes.

    Wie nimmt man am effektivsten Abschied vom bösen Winter-Weihnachtsspeck? Der 22-jährige Arthur Kramer aus Kaufbeuren ist gelernter Sport- und Fitnesskaufmann und schmunzelt bei der Frage, die er um diese Zeit wohl häufiger zu hören bekommt. Seit vier Jahren ist er Fitnesstrainer und weiß, worauf es beim Abnehmen im Studio ankommt.

    Häufig sei bei den Leuten fest im Kopf verankert, das man im Fitnessstudio nur Muskelberge aufbauen könne. Der Begriff "Krafttraining" würde bei den meisten umgehend mit Bodybuilding asoziiert. "Oft kommen vor allem Frauen zu mir und sagen, sie möchten trainieren und abnehmen, ohne zu muskulös zu werden. Wenn man aber abnehmen möchte, ist Krafttraining unumgänglich!"

    "Ich frage meine Kunden immer: Wie, glaubst du, nimmt man ab? Dann bekomme ich als Antwort meist: Indem man viel Fett verbrennt, zum Beispiel mit Joggen oder Fahrradfahren. Das ist nicht falsch. Aber Ausdauertraining allein hilft bei der Fettverbrennung erst ab einer bestimmten Leistung. Am schnellsten und effektivsten nimmt man mit Krafttraining ab." Aber reingehen, Hantel in die Hand nehmen und loslegen ist nicht sinnvoll.

    "Bevor man mit dem Training beginnen kann, mache ich von jedem Neukunden erst eine Anamnese. Das bedeutet, dass ich die Krankheitsgeschichte des Kunden erfahre und eine Bestandsaufnahme mache, also das Alter, die Größe, das aktuelle Gewicht und vor allem die Ziele des Kunden erfahre", sagt Arthur. Erst danach kann er einen individuell auf die Ziele zugeschnittenen Trainingsplan erstellen. Jemand, der noch nie zuvor in einem Fitnessstudio war, trainiert die ersten Wochen an geführten Geräten, damit sich der Körper an die Bewegungsabläufe gewöhnen kann.

    Neben der richtigen Mischung aus Kraft- und Ausdauertraining spielt auch die Ernährung eine entscheidende Rolle. "Gerade beim Abnehmen macht die Ernährung 70 Prozent des Erfolges aus." Arthur empfiehlt, Fett nicht ganz vom Speiseplan zu streichen, sondern es nur zu reduzieren. "Es kommt darauf an welche Fette man zu sich nimmt. Auf gesättigte Fette sollte man verzichten, da sie vom Körper schnell zu Fettreserven umgewandelt werden. Ungesättigte Fettsäuren dagegen kann der Körper in Maßen verwenden."

    Mit gutem Gewissen könne man sich vor allem an Vollkornprodukte wagen. "Sehr schlecht dagegen sind Schokolade oder andere Süßigkeiten und vor allem auch Weißbrot." Gerade Zucker und die im Weißmehl enthaltenen, sogenannten kurzkettigen Kohleydrate werden vom Körper sehr schnell abgebaut und als überschüssige Energie und somit als Fettreserven gespeichert.

    Um seine Kunden beim Erreichen der Ziele zu unterstützen, ist seine Arbeit mit dem Erstellen des Trainingsplans und der Beratung nicht getan. In vielen Fällen seien die Leute zu schnell zufrieden mit kleinen Erfolgen. Das langfristige Ziel verliert man dann völlig aus den Augen. Seine Aufgabe ist es dann, die Leute zu motivieren.

    "Manch einer braucht jemanden, der ihn etwas antreibt und erinnert, andere jemanden, der ihnen ein Kompliment macht. Kleinigkeiten, wie ein nettes Wow, du hast aber schon ordentlich abgenommen! reichen oft schon, um dem Kunden eine Bestätigung seiner harten Arbeit zu geben", sagt Arthur.

    Selbstdisziplin und Geduld seien wichtige Eigenschaften, die man für erfolgreiches Training mitbringen müsse. Wenn man seinen Erfolg in kleinen Schritten messe, bleibe man motiviert, man dürfe jedoch nicht mit einer zu großen Erwartung in das Studio gehen. "Wenn die Erwartungen an den Trainingsplan zu hoch sind und der Kunde nach zwei Wochen keinen deutlich Erfolg sieht, ist er enttäuscht und verliert die Lust und Motivation." Da müsse er den Leuten von vornherein klar machen, dass die Erfolge erst nach und nach kommen. Aber sie kommen.

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