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Feriendorf in Stiefenhofen-Wolfsried besteht seit 50 Jahren

Jubiläum

Feriendorf in Stiefenhofen-Wolfsried besteht seit 50 Jahren

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    Feriendorf in Stiefenhofen-Wolfsried besteht seit 50 Jahren
    Feriendorf in Stiefenhofen-Wolfsried besteht seit 50 Jahren Foto: Olaf Winkler

    Feriendomizil, Kapitalanlage oder ständiger Wohnsitz: Die 110 Wohneinheiten innerhalb des Feriendorfes Wolfsried (Gemeinde Stiefenhofen) werden heutzutage sehr unterschiedlich genutzt. Vor 50 Jahren ist die Anlage entstanden – damals als Projekt der Waiblinger Heimbau GmbH. Von Beginn an war klar: Die Ferienhäuser sollten verkauft und nicht vermietet werden. Und das machte Wolfsried seinerzeit zu Deutschlands größtem Feriendorf, deren Häuser und Wohnungen privaten Eigentümern gehörten.

    'Von jedem Haus eine gute Aussicht', so die Vision des Planers Hans Schroth. Er hatte ein sechs Hektar großes Gebiet zu überplanen, das zuvor landwirtschaftlich genutzt worden war. 'Weder Wasser noch Strom waren vorhanden, von Straßen gab es keine Spur und eine Kläranlage für das Abwasser war auch nicht in Sicht', erinnerte sich Schroth beim Jubiläum vor 25 Jahren. So entstand unter anderem eine eigene Kläranlage, die bis zum heutigen Tag ihren Dienst tut. Ihre Tage allerdings sind gezählt. Bis zum nächsten Jahr soll das Feriendorf an die Kläranlage in Oberthalhofen angeschlossen werden. Der größte Teil der Leitungen ist hierfür inzwischen verlegt. 'Der Einbau neuer Pumpen steht noch an', so Stiefenhofens Bürgermeister Anton Wolf.

    Frischwasser erhielt das Feriendorf in den ersten Jahren über eine eigene Quelle. Sie reichte aber nicht aus, so dass schon bald eine Wasserversorgung aus Richtung Oberstaufen erfolgte. Als Stiefenhofen 1978 eine eigene Wasserversorgung erhielt, wurde auch Wolfsried angeschlossen.

    Zahlreiche Käufer kamen Anfang der 1960er Jahre aus dem Stuttgarter Raum. Aber auch aus Berlin, Hannover und Frankfurt reisten die neuen Ferienhaus-Besitzer ins Allgäu. Da die Heimbau GmbH als Bauherr in Konkurs ging, bevor die Anlage fertiggestellt war, gründeten die Käufer eine Genossenschaft. Sie besteht noch heute und organisiert unter anderem den Winterdienst und notwendige Reparaturen. Dass mancher Wohnungsbesitzer davon zwar profitiert, sich den Genossenschaftsbeitrag aber spart, hat in der Vergangenheit schon zu Konflikten geführt.

    Die meisten Häuser wurden im Laufe der Jahre energetisch saniert. Im Jahr 2000 erfolgte auch ein Anschluss an die Erdgas-Versorgung. Seither haben die alten Öl-Öfen ausgedient. Zwischen 40 und 100 Quadratmeter sind die Wohneinheiten groß, die heute sehr unterschiedlich genutzt werden. Manche wurde weiterverkauft. Teilweise erfolgt eine private Vermietung an Feriengäste. Und einige Einheiten werden auch als Dauer-Wohnraum genutzt. Aus Sicht der Gemeinde Stiefenhofen ist das Feriendorf 'ein Dorf unter 23 anderen Dörfern unserer Gemeinde', so Bürgermeister Wolf. Und für Hans-Heinrich Töpfer, den Vorsitzenden der Genossenschaft, steht fest: 'Die Bewohner des Feriendorfs haben im Allgäu eine zweite Heimat gefunden.'

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