Da sich die Gemeinden Eisenberg und Hopferau jährlich im Erinnern und Ehren der Toten und Vermissten der Weltkriege abwechseln, fand in diesem Jahr das Gedenken nicht am Volkstrauertag, sondern erst später statt. Am Morgen versammelten sich die Mitglieder des Soldaten- und Kriegervereins Hopferau zusammen mit den Fahnenabordnungen der Vereine auf dem Parkplatz des Gasthofs 'Zum Hirsch' und zogen, angeführt von der Musikkapelle Hopferau, zur Gedenkmesse in der Pfarrkirche St. Martin.
Dort stellte Pfarrer Niklewicz in seiner Begrüßung das Wort des französischen Philosophen Gabriel Marcel warnend vorweg: 'Weil die Toten schweigen, beginnt alles von vorne.' Diesem Gedanken war auch seine Predigt verpflichtet: 'Totengedenken' müsse der Erinnerung dienen und der Trauer gerecht werden, aber vor allem mahnen, dass Vergleichliches nicht mehr geschieht.
So wurde in den Fürbitten der Radius des Gedenkens weiter gespannt, indem auch die Leidtragenden militärischer Hilfseinsätzen im Ausland einbezogen wurden sowie die Verstorbenen, Gefolterten und Inhaftierten heutiger kriegerischer und terroristischer Auseinandersetzungen.
Bürgermeister Gregor Bayrhof griff diese Gedanken bei der Ehrung am Mahnmal auf dem Gemeindefriedhof auf: Er spannte einen Bogen von den Weltkriegen über Vertreibung und Spaltung bis zu Konflikten und Kriegen heutiger Zeit, gleichzeitig verwies er darauf, dass Aussöhnung möglich sei. 50 Jahre deutsch-französischer Freundschaft könnten dies nur unterstreichen.
Dank für Ehrenwache
Die Versammlung im 'Hirsch' begann mit der Musikkapelle, die auch den Gottesdienst gestaltet hatte, bevor der Vorsitzende des Soldaten- und Kriegervereins, Rupert Schrödl, zur Tagesordnung überging. So wurde der Verstorbenen seit der letzten Versammlung gedacht: Xaver Heim, Franz Stiefelhofer und Ignaz Steinacher.
Schrödl dankte der Gemeinde für die Unterstützung in Wort und Tat, der Musik in Hopferau, den Pflegerinnen der Gedenkstätten Friedhof und Oberdill (Gretel Schmölz und Regina Heim) und nicht zuletzt den beiden Soldaten, die bei der Feier am Mahnmal als Letzte der aufgelösten Patenkompanie die Ehrenwache gehalten hatten. Ein besonderer Dank galt Rüdiger Bayer, dank dessen Recherchen die Ausflüge des Vereins bezahlbar bleiben.
Der Verein besteht derzeit aus 103 Mitgliedern, darunter noch fünf Ehrenmitglieder, die den letzten Weltkrieg aktiv haben miterleben müssen, sowie 93 Reservisten. Hauptpunkt des Jahresberichts von Schriftführer Karlheinz Schweiger war die Fahrt nach Trier, ins Moseltal und den Hunsrück. Künftig sollen die Fahrten zusammen mit den Schützen durchgeführt werden, kündigte der Vorsitzende an.
Dieses Jahr geht es nach Passau, in den Bayerischen Wald und auf der Rückfahrt nach München. Es standen Mitgliederehrungen an, darunter vier für 60 Jahre: Hans Brenner, Walter Brunner, Wilhelm Martin, Johann und Rudolf Steinacher.