Die silberne Zigarettenschatulle auf dem Couchtisch des einstigen Fendt-Familiensitzes an der Jahnstraße in Marktoberdorf erinnert noch an den Hausherrn, das große Bildnis an der Wand ebenfalls.
Das freilich sind nur Petitessen, blickt man auf das Lebenswerk von Dr. e.h. Hermann Fendt. Der Mitbegründer und einstige Mit-Geschäftsführer des Traktorenwerks Fendt wäre heute 100 Jahre alt geworden. Er starb am 17. August 1995, rund eineinhalb Jahre bevor die Fendt-Erben das einstige Familienunternehmen an den US-Konzern AGCO verkauften. >, sagt Peter Fendt. Der Marktoberdorfer ist das älteste der drei noch lebenden Kinder von Hermann Fendt und Ehefrau Marianne (1920-2009). Dessen Bruder Xaver (1907-1989) habe aber genauso zum Erfolg beigetragen. Die Brüder gründeten 1937 mit ihrer Mutter Kreszentia die Firma Xaver Fendt & Co. Das Fundament dazu hatte Vater Johann-Georg (1868-1933) mit seiner Landmaschinenwerkstatt gelegt. Er hatte die Bleizugmacherei seines Vaters Xaver übernommen.
Xaver und Hermann Fendt erlernten den Schlosser- und Mechanikerberuf. Während der Ältere nach der Lehre in anderen Firmen tätig war, arbeitete Hermann beim Vater. 1927 konstruierten die beiden einen selbstfahrenden Grasmäher, 1929 das erste Dieselross. 1933 starb der Vater und Xaver kehrte zurück.