Auf 16 Jahre Eigenständigkeit kann die Gemeinde Rettenbach am Auerberg mittlerweile zurückblicken. Zum Jahrestag hatte die Dorfgemeinschaft zu einer Versammlung im Gasthaus "Kreuz" eingeladen. Der Vorsitzende Wilhelm Fischer - auch Bürgermeister des Orts -, resümierte kurz über die Gegebenheiten in der Vergangenheit und blickte auch auf künftige Entwicklungen innerhalb der Gemeinde voraus.
Bis in die 60er Jahre war Rettenbach eigenständig und bemühte sich damals um die Entwicklung zum Fremdenverkehrsort. In den 1970er Jahren konnten bis zu 50000 Übernachtungen gezählt werden. Danach kam die Eingliederung und die Gründung der Verwaltungsgemeinschaft mit der Gemeinde Stötten.
"Das war für uns ein Schlag", erinnerte sich Fischer an eine Zeit der Konfrontationen und Widerstände. Zu dieser Zeit habe die Dorfjugend begonnen, politisch aktiv zu werden. Dem Aufstellen eines Maibaums oder des Billardtisches im Dorfgasthaus trotz fehlender Zustimmungen folgten weitere Machtkämpfe. Trotz vieler schlechter Prognosen habe man die Eigenständigkeit wieder erreicht und damit das Selbstbewusstsein in der Gemeinde gestärkt. "Seitdem haben wir uns prächtig entwickelt und sind in vielen Bereichen anderen Gemeinden voraus", resümierte Fischer.
Gleichzeitig warnte er vor Strukturproblemen bei nachlassender Aktivität.
Wenig Verbesserungsbedarf sah der Dorfgemeinschaftsvorsitzende beim Jugendangebot. Dank der aktiven Bürger laufe in Rettenbach einiges "gigantisch" ab. Unterstützung dazu komme aus den Vereinen, die selbst gute Vorbildarbeit leisten würden. Es sei wichtig, die Jugend zu unterstützen. Fischer sprach die Idee an, im Dorfsaal ein Kinder- und Jugendkino einzurichten, das gleichzeitig auch als Seniorenkino nutzbar wäre.
Eine positive Bilanz zog Fischer beim Dorfladen in der Weichberghalle. Dieser werde sehr gut angenommen und diene den Bürgern gleichzeitig als wertvolles Kommunikationszentrum. Nicht zuletzt biete der Laden vielen Familien einen Grund, in die Gemeinde Rettenbach zu ziehen.
Das Angebot an regionalen Waren soll künftig noch verbessert werden.
Abschließende berichtete Fischer über eine Vielzahl an Verordnungen, die seine Arbeit als ehrenamtlicher Bürgermeister schwer belasteten. Zufrieden war Fischer über die Finanzen: Voraussichtlich komme der vorliegende Haushaltsplan ohne Kreditaufnahme aus.
Zum Schluss äußerte Fischer erneut den Wunsch nach einer eigenen Grundschule im Dorf. "Vieles spricht dafür", stellte Fischer fest, ohne aber näher in das altbekannte Thema einzusteigen.