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Deutschlands erfolgreichster Wettkampfkletterer Stefan Glowacz in Pfronten

Vortrag

Deutschlands erfolgreichster Wettkampfkletterer Stefan Glowacz in Pfronten

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    Deutschlands erfolgreichster Wettkampfkletterer Stefan Glowacz in Pfronten
    Deutschlands erfolgreichster Wettkampfkletterer Stefan Glowacz in Pfronten Foto: Gisela Schroeder

    "Meinen Kindern sage ich: Lebt Eure Träume!", so Stefan Glowacz, der erfolgreichste Wettkampfkletterer Deutschlands, bei seinem Vortag in Pfronten. Schon als Kind hatte er jeden Fels erkletterte, der sich ihm bot.

    Nach dem Sportklettern in der Fränkischen Schweiz wurde er über Wettkämpfe zum Profikletterer. Heute genießt er auch als Referent und Unternehmer Ansehen. In seinem Vortrag über die Kletterexpeditionen nach Patagonien Murallòn "Am Ende der Welt" sowie nach Baffin Island "The Bastions", der fünftgrößten Insel der Welt, zeigte er atemberaubende Bilder einer Landschaft, die nie zuvor von Menschen bezwungen wurde. Die Bilder stammen von Klaus Fengler, Kamermann Holger Heuber und Kamera-Assistent Mariusz Hofman. Jahrelang wird eine Expedition vom Team geplant, Unvorhergesehenes vorher gesehen und doch sind Überraschungen sicher.

    Eisbärenalarm

    So wissen die Männer oft nicht, welche Wand sie endgültig bezwingen werden. Auf Baffin Island gelangten sie mit Hilfe einheimischer Jäger zu den grandiosen Wänden, die direkt ins Meer abbrechen. Die Einsamkeit, Kälte und das völlige Ausgeliefertsein an die raue Natur machten den Extremsportlern zu schaffen.

    Hinzu kam die ständige Angst vor Angriffen der Eisbären. Erschreckend schön sind die Aufnahmen dieser Kolosse. Die Kletterexpedition an der gigantischen Big Wall, die 700 Meter aus dem Meer aufragt, verlangte den Abenteurern in den 14 Tagen viel ab. Vier Tage überlebte das Team in Zelten in der Wand und stand beim Rückweg unter Zeitdruck. Mit ihren schweren Schlitten im Schlepptau werden die 350 Kilometer Rückmarsch nach Clyde River zum Kräfte und Nerven zehrenden Abenteuer. Doch sie erreichen, dank Einsatz der Snow-Kites, die Inuit-Siedlung völlig erschöpft in 16 Tagen.

    "So einen Scheiß machen wir nie wieder", hieß es vor dem Abflug nach Hause. Aber: "Ein Bergsteigerleben reicht nicht für die vielen Träume, die ich noch habe", lacht der Abenteurer nach seinem Vortrag. Die nächste Expedition führt ihn im April nach Nepal. Mit seinen Kindern wird er im Sommer "eine kleine Expedition in Kanada durchführen, ansonsten haben sie ganz andere sportliche Interessen".

    Was wirklich wichtig ist

    Glowasz wird weiterhin Kletterexpeditionen planen, "denn hier erfahre ich, was wirklich wichtig ist für mich. Die Erfahrung mit den Menschen in diesen Gebieten ist eine ungeheure Bereicherung. Die Begegnung mit der Natur schenkt mir Demut und lässt mich mit mir selbst ins Reine kommen", versichert der 46-Jährige.

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