Der letzte Vorhang im Pfrontener Kino ist gefallen. Kinobetreiber Horst Rinschede gab seine finale Vorstellung mit dem Film "Mount St. Elias" - gerade mal zwölf Besucher zählte die letzte Vorstellung.
"Laut meinem Steuerberater habe ich schon 2009 draufgezahlt. Und dieses Jahr war noch weniger los", erklärt Inhaber Rinschede seinen Schritt. Vor allem nach Eintritt des Nichtrauchergesetzes sei der Umsatz eingebrochen. In Pfronten gab es das einzige Kino in der Umgebung, in dem die Cineasten rauchen durften. Für diesen Luxus hätten sie auch die verspäteten Filmstarts in Kauf genommen, betont Rinschede. "Inzwischen fahren die logischerweise gleich in der ersten Woche nach Füssen oder Kempten und warten nicht, bis der Film in Pfronten läuft."
Er habe daraufhin sein Programm ein wenig umgestellt und auf ein Nischenpublikum gesetzt. Rinschede musste jedoch feststellen, dass "Pfronten dafür einfach zu klein ist".
Insbesondere diesen Sommer habe er enorme Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. "Dabei war das Wetter so schlecht - und damit positiv für Kinobesitzer", schmunzelt Rinschede. Sein Saal blieb trotzdem leer. Das sei ihm sein Hobby nicht wert, betont Rinschede. Obwohl er das Kino noch nie mit Gewinnabsichten betrieben hatte, "will ich auch keine roten Zahlen schreiben".
Nach über 40 Jahren schließt das Kult-Kino nun seine Pforten. "Ein Ende war ohnehin absehbar, spätestens in zwei bis drei Jahren hätte ich schließen müssen", verdeutlicht Rinschede. Durch die allgemeine Umstellung auf digitale Filmkopien werde es in Zukunft immer schwieriger, an analoge Exemplare zu gelangen. Er selbst plant auch eine Umstellung für die Zukunft. "Vielleicht wird aus dem Saal ein privater Partyraum.
Ich überlege auch, ob ich ihn eventuell für bestimmte Zwecke vermiete." Das Gewerbe, das er wegen des Kinos angemeldet hatte, will er beibehalten. Nur die Kinobestuhlung hat Rinschede vorsorglich schon abmontiert und verkauft.