Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Das Zwischenzeugnis fällt aus

Schule

Das Zwischenzeugnis fällt aus

    • |
    • |
    Das Zwischenzeugnis fällt aus
    Das Zwischenzeugnis fällt aus Foto: Studienkreis

    Für einige Schüler am Türkheimer Gymnasium gibt es am Freitag kein Zwischenzeugnis. Grund dafür ist eine bewusste Entscheidung der Schulleitung, die der Elternbeirat und das Schulforum mitgetragen haben, wie Schulleiter Folkhart Glaser erklärt.

    Zu Beginn des Schuljahres stellte die Schule auf eine digitale Notenerfassung um. Anhand einer Software, in die jeder Lehrer jede Note eingibt, ergibt sich ein umfassendes und für den jeweiligen Benutzer einsehbares Notenbild. Und eben jenes Notenbild verschickt die Schule im November und im April an die jeweiligen Schüler - anstelle eines Zwischenzeugnisses. Das Gymnasium griff mit dieser Entscheidung ein Angebot des Kultusministeriums auf. Es gilt zunächst für Realschulen und Gymnasien, dort wiederum für die Jahrgangsstufen fünf bis acht. Für die Jahrgangsstufen darüber mache ein solcher Bericht keinen Sinn, schließlich müssten sich die Schüler teilweise mit eben diesem Zwischenzeugnis bei ihren potenziellen Arbeitgebern bewerben. Glaser ist froh, vor Schuljahresbeginn auf diese Methode gesetzt zu haben: "Das ist viel transparenter als bisher.

    Denn dadurch, dass alle Noten aufgeführt sind, ist der Zwischenbericht auch viel aussagekräftiger." Was der Rektor meint: Während es bei einem herkömmlichen Zeugnis keinen Unterschied macht, ob eine "Vier" eine Tendenz zur "Drei" hat oder nur gnadenhalber anstelle einer "Fünf" ausgestellt wurde, lässt sich nun ein deutlicherer Notenstand ausmachen, schließlich werden auch die Stellen hinter dem Komma gezeigt.

    Auch für die Lehrer sei das neue System angenehmer: Während sie früher mühsam einen entsprechenden Notenschnitt aus allen Zensuren erstellen mussten, ist aufgrund der digitalen Erfassung alles mithilfe weniger Knopfdrücke erledigt - eine ungeheure Arbeitserleichterung für die Pädagogen.

    Zudem sei der Fehler, eine falsche Note einzutragen, schneller erkannt als im bisherigen System, schließlich hat auch der Schüler zweimal im Jahr eine volle Übersicht über seine Noten. "Auf diese Weise kann ein Schüler auch sehen, welche Noten ich ihm für seine Mitarbeit gegeben habe - und dass es sich lohnt, im Unterricht voll dabei zu sein", sagt Glaser.

    Der einzige Nachteil im Vergleich zum Zwischenzeugnis, so Glaser, sei es, dass "man keinen Kommentar eintragen kann". Teilweise seien aber auch die Noten aussagekräftig genug. Direkt nach der ersten Ausgabe der Berichte im November fand in Türkheim ein Elternsprechtag statt - aufgrund der vorher ausgegeben Berichte sei das eine gute Gesprächsgrundlage gewesen, sagt der Schulleiter: "Wir haben von den Eltern bisher exzellente Rückmeldungen bekommen."

    Ein Problem, dass eine Information über den Notenstand im November zu früh und im April zu spät sei, sieht Glaser nicht. Zudem verzichtet das Gymnasium nicht auf ein entsprechendes Frühwarnsystem: Wer gefährdet ist, durchzufallen, bekommt einen schriftlichen Hinweis - per Post nach Hause.

    Im nächsten Schuljahr soll das System ausgebaut werden und jeder Lehrer eine Version für zu Hause bekommen, sodass er vom heimischen Schreibtisch aus die Noten eintragen kann.

    Auf die Suche nach dem Server im Internet, auf dem alle Noten gespeichert sind, muss sich trotzdem kein Schüler machen. "Die Übertragung der Noten läuft ganz ohne Internet ab, auf einem Datenträger", sagt Glaser. Dass die Computerchecker am JBG ihre Noten eigenhändig verbessern können, scheint also ausgeschlossen zu sein.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden