'Gesang mit Biss' schmetterte der a capella-Chor 'al dente' in das Kirchenschiff der Unterthingauer Pfarrkirche St. Nikolaus. Unter dem Motto 'Singen für Afrika' ließ er sich lediglich von einem Instrument begleiten: Die mit der flachen Hand gespielte Trommel unterstrich die afrikanischen Lieder.
Es ist kurz vor Aufführungsbeginn, als eine einzige weibliche Stimme aus der ersten Bankreihe zu singen anfängt. Die Musiker sind noch in der Sakristei, da beginnt die dreijährige Leila Specht vernehmlich, melodisch und kräftig halblaut zu singen. So, als wollte sie die Musici herbeizwingen. Als kurz darauf der Chor in das Kirchenschiff tritt, erkennt Leila ihre Mama Irene, die Sängerin bei 'al dente' ist.
Die acht Sängerinnen, sieben Sänger, die Trommlerin und die Dirigentin Birgit Bader-Waldmann stammen aus Leuterschach, Marktoberdorf und Stötten. Vor einem Jahrzehnt haben sie sich zusammengetan. Ihr musikalischer Bogen von Unterthingau und dem übrigen Ostallgäu nach Kenia hat seinen Ursprung in Hubert Senger. Der ehemalige Fendtmitarbeiter lebt seit 2008 in dem ostafrikanischen Staat und ist dort quasi als privater Entwicklungshelfer tätig.
Dem früheren Bidinger folgte der Marktoberdorfer Sonderschullehrer Matthias Trautner aus Leuterschach während seines Sabbatjahres von September bis Dezember 2011 und nochmals im heurigen August nach.
Der Verein unterstützt im Kenianischen Munyu Bewässerungsprojekte, biologischen Gemüseanbau, Frauenprojekte und Schulen. Gedanklich nahmen die Musiker ihre Zuhörer mit auf eine Reise durch Kenia. Die Begrüßung erfolgte nicht in Worten, sondern als Eingangslied. Dabei ließ auch die Dirigentin ihre gewaltige, glasklare Stimme erklingen.
Weiter wurden die Freude und der Trost hervorgehoben, die durch Singen entstehen. Die weltlichen Texte wechselten sich ab mit religiösen Themen. Das Abschlussstück beschwor die Freiheit der ganzen Welt. Hier ließen sich die Zuhörer zum rhythmischen Mitklatschen bewegen.
Weitere Auftritte sind am Sonntag, 28. Oktober, in der Pfarrkirche St. Theodor in Haldenwang und Dienstag, 6. November, in der Pfarrkirche St. Ulrich in Seeg.