Der Auftakt der neuntägigen Konzertreihe auf Schloss Neuschwanstein mit der 20-köpfigen Capella Istropolitana verlief holprig. Die Interpretation aller sechs Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach am Samstag- und Sonntagabend geriet anfangs – man muss es so hart formulieren – fast katastrophal; und sie blieb bis zum Ende wenig erfreulich.
Das lag nicht daran, dass das Ensemble aus der Slowakei mit modernen Instrumenten auftrat. Man kann auf ihnen auch historisch informiert Alte Musik spielen. Es fehlte vielmehr an grundsätzlichen Dingen. Etwa an der Intonation und am Zusammenspiel.
Außerdem sind die Slowaken nicht auf der Höhe der Zeit, was die Interpretation anbetrifft. Sie atmen einen Geist der längst ins Archiv der Musikgeschichte gewandert ist. Die Erkenntnisse der letzten 20, 30 Jahre auf dem Feld der Alten Musik scheinen nicht zu ihnen durchgedrungen zu sein.
Schon das Fundament der Capella Istropolitana arbeitete schwerfällig und uninspiriert: Der Bass-Rhythmus-Motor der tiefen Streicher lief viel zu behäbig. Und die übrigen Instrumente schafften es nicht, die herrliche Architektur der Bach’schen Polyphonie, den Reichtum seiner Melodien und den fantasievollen Einsatz der Instrumente hörbar zu machen.
Wie es in Zukunft mit den Konzerten auf Schloss Neuschwanstein weiter geht, erfahren Sie in der Allgäuer Zeitung und den Heimatzeitungen vom 22.09.2014 (Seite 18). Die Allgäuer Zeitung erhalten Sie im ganzen Allgäu in den AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper