Als René Nebas und seine Frau Anita vor zehn Jahren in der Münchener Straße unter dem Namen "arte-lier" ihre "Akademie der Sinne" eröffneten, schlug ihnen nicht selten Skepsis entgegen. "Was wollt ihr denn in der kulturfreien Zone?" hieß es da unter anderem.
Heute ist das "artelier" aus dem Buchloer Kulturleben nicht mehr wegzudenken. Man hat mit etwa 20 Kursteilnehmern begonnen und zieht derzeit etwa 100 malerisch und gestalterisch Begabte aus allen Altersgruppen an. "Die Spanne liegt zwischen fünf und 75 Jahren", sagt Nebas stolz. Während die zahlreichen Besucher die ausgestellten Bilder begutachten und auf die Ergebnisse des eineinhalb Jahre dauernden Modekurses warten, bereitet Anita Nebas im Hintergrund die Modenschau vor. "In unserer Wohnung ist gerade der Bär los", meint der Ehemann, bevor er selbstbewusst in die Moderatorenrolle schlüpft und mit schlüssigen Überleitungen durch das Programm führt.
"Karawane der Phantasie" heißt das Motto und man staunt nicht schlecht über die Kreativität, die die 26 jungen Damen und zwei Herren bei der Gestaltung ihrer Kostüme an den Tag gelegt haben. Da sieht man Inspiration aus der Natur wie die "Libelle", die "Blumenwiese", den Flamingo oder den Weißkopf-Seeadler. Auch eine originelle Nachschöpfung des Ritter Rost ist zu bewundern - und mit Ophelia ebenso eine etwas berühmtere literarische Figur.
Einige haben Ausflüge in den Orient übernommen, andere ins Reich der Magie, aber auch Motive wie "Radioaktiv" oder "Intergalactica" durften nicht fehlen.
Zusammen mit durchweg passenden Begleitmusiken und einer gekonnten Choreografie wurden 28 kleine Gesamtkunstwerke präsentiert. "Es gibt auch Kunstwerke, die gut schmecken", sagte Nebas zum Abschluss und leitete zum äußerst kreativ gestalteten kalten Buffet über.
Am heutigen Samstag findet ab 19 Uhr noch einmal eine Modevernissage statt. Am morgigen Sonntag ist das "arte-lier" von 14 bis 18 Uhr für eine Bilderausstellung geöffnet.