Was man nicht weiß, aber als sehr wahrscheinlich annehmen kann: Johann Fleschhut dürfte nicht viel geschlafen haben nach seiner Niederlage in der Stichwahl gegen die CSU-Kandidatin Maria Rita Zinnecker am Sonntagabend.
Denn wer den 57-Jährigen in den Minuten nach seiner Abwahl erlebte, sah einen Mann, der zutiefst niedergeschlagen war. Und aus dessen aschfahlem Gesicht Verbitterung und Unverständnis sprachen. Dass es eng werden würde für den Amtsinhaber, war nach dem ersten Wahlgang klar, aus dem Fleschhut lediglich als Zweitplatzierter hinter seiner Herausforderin Maria Rita Zinnecker (CSU) hervorging.
Dennoch hatte der Kandidat der Freien Wähler bis zuletzt gehofft – und sich auch reelle Chancen für die Stichwahl ausgerechnet, nachdem SPD und Grüne im Ostallgäu Wahlempfehlungen für ihn abgegeben hatten. Eine geringe Wahlbeteiligung und die nicht abgeebbte Wut über die Krankenhaus-Schließungen im mittleren Landkreis machten seine Hoffnungen zunichte.
Um 19.40 Uhr am Sonntagabend stand mit dem Ergebnis aus Marktoberdorf fest: Aus und vorbei. Nach zwölf Jahren endet Fleschhuts Amtszeit. Er gratuliert Zinnecker, ringt sich ein Lächeln ab. Sieg für Zinnecker mit 53,8 Prozent; Schwaben hat seine erste Landrätin.
Fleschhut lässt noch am Abend über seine Pressesprecherin eine persönliche Erklärung verteilen, in der sich seine ganze Enttäuschung Bann bricht: Die CSU sei an den Klinik-Schließungen ebenso beteiligt gewesen, schreibt Fleschhut. Und 'ist für ihre Mitverantwortlichkeit an allen Entscheidungen in unerträglicher Weise vom Wähler belohnt worden'.
Den ganzen Bericht über die Wahlniederlage von Johann Fleschhut und wie dieser die Wahl analysiert, finden Sie in der Allgäuer Zeitung vom 01.04.2014 (Seite 17). Die Allgäuer Zeitung erhalten Sie im ganzen Allgäu in den AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper