Die Kemptener Kripo hat zwei Verbrechen geklärt, die Polizeisprecher Christian Eckel als 'außergewöhnlich brutal' bezeichnet. Vergangenes Frühjahr hatten zwei 22 und 23 Jahre alte Männer einen 49 Jahre alten Mann in Kempten und einen 52-Jährigen in Pfronten brutal ausgeraubt, gefesselt, mit einem Elektroschocker traktiert und mit dem Tod gedroht.
Der erste Überfall ereignete sich am Abend des 15. März dieses Jahres. Die beiden Räuber erschienen an der Wohnungstür eines 49-Jährigen in einem Kemptener Mehrfamilienhaus. Als er die Türe öffnete, schlugen sie zu. Die maskierten Täter fesselten und knebelten den Mann und suchten dann in der Wohnung nach Bargeld und der Bankkarte. Dann nötigten sie ihr Opfer zur Herausgabe der Bankkarten-Geheimzahl. Während daraufhin einer der Täter Geld vom Konto des 49-Jährigen abhob, blieb der andere bei dem wehrlosen Opfer. Erst nach einer halben Stunde verließen die Räuber die Wohnung und flüchteten.
In Pfronten lauerten die beiden am Abend des 23. April einem 52 Jahre alten Fahrradfahrer auf. Sie zogen ihn vom Fahrrad und zerrten ihn in ein Gebüsch. Auch dieses Opfer fesselten sie mit Klebeband und Kabelbindern. Während ein Täter das Opfer eine Stunde lang in Schach hielt, verschwand der Komplize mit dem Geldbeutel und dem Hausschlüssel des überfallenen Pfronteners.
In der Wohnung erbeutete er Bargeld und die Bankkarte des 52-Jährigen. Auch in diesem Fall zwangen die Männer ihr Opfer, die Geheimzahl zu nennen. Anschließend machten sie sich aus dem Staub und bedienten sich am Geldautomaten.
Täter aus Kempten
Bei den beiden Tätern, die zwischenzeitlich ein Geständnis abgelegt haben, handelt es sich um deutsche Staatsangehörige aus Kempten. Über die Höhe der Beute machte die Polizei keine Angaben. Das ist häufig bei derartigen Straftaten der Fall, um mögliche Nachahmer nicht zu ermutigen.
Die beiden Täter sitzen nach den Worten von Polizeisprecher Eckel mittlerweile in Untersuchungshaft. 'Wir sind froh und erleichtert, dass diese brutale Verbrechen aufgeklärt werden konnten', sagte Eckel. Nach seinen Worten haben die beiden Täter ihre Opfer flüchtig gekannt. In einem Fall handelte es sich um einen früheren Arbeitskollegen, im anderen Fall offensichtlich um einen in der Nachbarschaft wohnenden Mann.