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Opfer der großen Mure gehen bisher leer aus

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Opfer der großen Mure gehen bisher leer aus

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    Staufner Hof war finanziell auf sich alleine gestellt Von Miriam Oeing Oberstaufen. Während des verheerenden Pfingst-Hochwassers verloren zahllose Oberallgäuer teilweise ihr gesamtes Hab und Gut. Den meisten von ihnenkonnte schnell und unbürokratisch geholfen werden auch finanziell. Nicht so Familie Koenig in Oberstaufen, Besitzer des Hotels Staufner Hof. Das Haus wurde kurz nach der Oberallgäuer Katastrophe von einer Mure regelrecht durchfahren und großflächig zerstört. Doch die Hoteliers sind bis heute trotz des immensen Schadens von rund 400000Mark auf sich allein gestellt, erhielten keinerlei Hilfe. Am Abend des 27. Mai widerfuhr dem Staufner Hof das Unfassbare -oberhalb des Hauses löste sich eine Mure und schob sich durch das Hotel. Die gesamte Kosmetik- und Friseurabteilung des am Kapfberggelegenen Hauses wurde von Schlamm, Geröll und Felsbrocken zerstört. Es entstand ein Schaden von rund 400000 Mark, der jedoch bis heutenicht vollständig behoben werden konnte. Er stellt die Eigentümer seither vor die Überlebens-Frage. Denn im Gegensatz zu anderen Opfern der großen Katastrophe erfuhr Familie Koenig keine finanzielle Unterstützung weder von der Gemeinde nochaus Hochwasser-Fonds. Als Grund hierfür, so Geschäftsführerin Gisela Rasch, wurde angegeben: Eine Mure falle nicht in die Kategorie der Hochwasserschäden und könne somit auch nicht finanziell bedachtwerden.

    Lediglich vom Hotel- und Gaststättenverband Oberallgäuerhielten die Besitzer des Staufner Hofs eine Spende über 1000 Mark. Geld wird langsam knapp In den Tagen nach dem Desaster beseitigte das Hotelpersonalunermüdlich Dreck und Schlamm aus den zerstörten Räumen. Ein neues Problem tauchte bei der Entsorgung des Unrats auf, so erinnert sich Gisela Rasch, denn der Zweckverband für Abfallwirtschaft habe sichgeweigert, den Nicht-Hochwassergeschädigten Container zur Verfügungzu stellen. Ein privates Unternehmen half schließlich aus der Patsche. In den folgenden sechs Wochen mussten die Räume ausgetrocknet werden,was insgesamt 60000 Mark an Kosten verschlang. Eigentlich, so Gisela Rasch, hätte die Prozedur noch länger andauern sollen, aber aus Geldmangel musste sie vorzeitig abgebrochen werden. Erst danach konnten die einigermaßen ausgetrockneten Räumlichkeitenrenoviert werden. Alle Kosmetikgeräte, mussten für über 100000 Markneu angeschafft werden. Da kämpfst du jahrelang um jedes Gerät undjetzt ist mit einem Schlag alles weg, lautet die nüchterne Bilanz von Gisela Rasch. Aber bis heute konnten noch nicht alle Muren-Schäden beseitigt werden,denn irgendwann war kein Geld mehr für Reparaturen vorhanden und das Hotel musste wieder geöffnet werden, erklärt die Geschäftführerin. Weil das Haus in der Anfangsphase teilweise noch einer Baustelleglich, wurden alle Übernachtungen mit einer Preis-Reduzierung von 50Prozent angeboten. Und das wiederum bedeutete erheblich geringere Einnahmen für die Besitzer, die ohnehin schon acht Wochen langkeinerlei Gäste hatten aufnehmen können. Klage gegen die Gemeinde Die Hotelbesitzer prozessieren nun gegen die Gemeinde Oberstaufen, dersie die Verantwortung für den Abgang der Mure zur Last legen. Denn, soargumentiert Gisela Rasch, der gemeindliche Teil des Kapfberges seiabgeholzt und mit Wasser unterspült worden, wodurch das Wurzelwerklose geworden sei und den Regenmassen an Pfingsten nicht standhaltenkonnte. Deshalb solle die Gemeinde für den Schaden aufkommen, forderndie Hoteliers. Doch selbst wenn die Klage gewonnen wird und der Staufner Hof dochnoch finanziell entschädigt werden sollte, bleiben Probleme ungelöst:Seit dem Unglück kursieren Gerüchte, das Hotel existiere ga

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