Fast sah es vor ein paar Wochen so aus, als geriete das derzeit größte Projekt der Gemeinde Opfenbach – das geplante Kultur- und Sportzentrum – ins Wanken. In der Septembersitzung des Gemeinderats gab Bürgermeister Matthias Bentz bekannt, dass aus der Städtebauförderung deutlich weniger Zuschüsse fließen als erhofft.
Woraufhin die Frage im Raum stand, ob die Halle nicht die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit Opfenbachs sprengt. Das Gremium vertagte deshalb die laut Tagesordnung vorgesehene Vergabe der Werkplanung für das rund 2,7 Millionen Euro teure Projekt. Am kommenden Mittwoch nun soll dieser Schritt doch erfolgen. Grund: Matthias Bentz hat inzwischen wesentlich höhere Förderzusagen erhalten. „Ich bin sicher, dass wir das Projekt umsetzen können", sagte er gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Die genaue Höhe der Zuschüsse nannte der Bürgermeister nicht. 'Ich möchte der Gemeinderatssitzung nicht vorgreifen.' Er erklärte jedoch, dass aus den Töpfen der Schulbauförderung und der Städtebauförderung deutlich mehr Geld fließen werden als noch im September angenommen.
Die Städtebauförderung hatte vor Wochen für große Enttäuschung gesorgt, weil eine erste mündliche Zusage von lediglich 300 000 Euro erfolgt war. Gehofft hatte die Gemeinde auf deutlich mehr – bis zu 600 000 Euro. Im Gemeinderat, wo einige Mitglieder angesichts des gesteckten Kostenrahmens das Projekt bereits in Gefahr sahen, setzte man schließlich darauf, sich nochmals für eine höhere staatliche Unterstützung stark zu machen – 'auch über die politisch Schiene', hieß es damals.
Dies hat Bürgermeister Matthias Bentz inzwischen getan, und zwar mit Erfolg, wie die jetzt (mündlich) zugesagten Fördersummen beweisen. Zur 'politischen Schiene' erklärt Bentz: 'Vor allem Landtagsabgeordneter Eberhard Rotter unterstützt unser Anliegen.'
Eine weitere Herausforderung, die sich für die Gemeinde inzwischen ergeben hat, will der Opfenbacher Bürgermeister nicht in Zusammenhang mit dem Hallenbau sehen: die Erweiterung des Kindergartens. 'Natürlich ist die Kinderbetreuung eine Pflichtaufgabe, die wir erfüllen werden', sagte er. Eine Pflicht sei es aber auch, den aktiven Opfenbacher Vereinen vernünftige Rahmenbedingungen zu bieten und sich um die marode, über 50 Jahre alte Halle zu kümmern. 'Diese beiden Dinge sollte man nicht gegeneinander ausspielen', so Bentz.
'Ich gehe davon aus, dass uns die Kindergartenerweiterung nicht so schwer belastet. Der Hauptpunkt sind ja die Krippenplätze, und die werden hoch gefördert.'
Dadurch, dass diese Förderung im Jahr 2013 ausläuft, ergebe sich leider ein zeitlicher Druck, sodass die Maßnahmen parallel bewältigt werden müssen. Matthias Bentz ist überzeugt, dass Opfenbach beides stemmen kann.
'Gut durchdacht'
Zuversichtlich zeigte sich der Bürgermeister auch, was die anstehende Abstimmung am Mittwoch im Gemeinderat anbelangt. 'Es hat sich bisher kein Gemeinderatsmitglied grundsätzlich gegen das Konzept unseres Sport- und Kulturzentrums ausgesprochen. Hinterfragt wurde nur die Finanzierbarkeit. Und das ist ja auch verständlich.
' Das aktuelle Konzept sei über viele Jahre entwickelt worden und gut durchdacht. Dass im Gemeinderat weiterhin sachlich und konstruktiv an der Bewältigung der anstehenden Aufgaben gearbeitet werde, daran hegt der Bürgermeister keinen Zweifel.
Die Gemeinderatssitzung findet am Mittwoch, 16. Oktober, um 19.30 Uhr im Feuerwehrhaus Opfenbach statt.