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Oper fürs Volk

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Oper fürs Volk

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    Es herrschte Hochbetrieb in den letzten Tagen auf der Seebühne in Bregenz. Nicht nur die Mitarbeiter der Festspiele schufteten, um Abwasserleitungen, Lautsprecheranlagen oder die Stabilität riesiger Holzpfähle zu überprüfen, um technische Anlagen fehlerfrei zu schalten oder hier und da noch eine Schraube anzubringen. Auch die Touristen näherten sich schnellen Schrittes der Seebühne, um einen Blick auf das imposante Bühnenbild zu erhaschen. Zum Beispiel Schüler des Kemptener Hildegardis-Gymnasiums, die noch vor der ersten Vorstellung auf der steilen Besuchertribüne mit ihren knapp 7000 Sitzen Platz nahmen. Die Kommentare der 11- und 12-Jährigen waren wie sooft aus der Abteilung der Superlative: "Bombastisch". "Unglaublich." "Fantastisch."

    Und weil alleine das Bühnenbild mit überdimensionierten Füßen oder Masken grandios wirkt und den Mund des Betrachters meist offen stehen lässt, wird wohl auch die Wiederaufnahme von Giuseppe Verdis "Aida" nicht nur ausgesprochene Opernfans an den Bodensee locken, sondern die Massen.

    Erstaunliche Erfolgsgeschichte

    Eine Oper fürs Volk: Garant für die Stimmigkeit dieses Satzes ist vor allem der Aufführungsort am Bodensee, wo man in den ersten Szenen der Vorstellung nicht nur Augenzeuge eines beeindruckenden Sonnenuntergangs wird, sondern auch hinüber blicken kann bis ans andere Ufer. Eine visuelle Beweisführung für die erstaunliche Erfolgsgeschichte der Festspiele mit jährlich weit über 200000 Besuchern.

    Es gibt freilich auch inhaltliche Gründe, weshalb Intendant David Pountney, 2004 mit dem Anspruch in Vorarlbergs Hauptstadt angetreten, "einen gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen", oft mit strahlendem Gesicht auf dem Festspiel-Gelände zu sehen ist: Seine Maxime, gerade auf der Seebühne Kunst verständlich und greifbar, aber keinesfalls trivial oder seicht zu präsentieren, erreicht offenbar die Zuschauer. Die kommen nicht nur aus Vorarlberg oder dem angrenzenden Allgäu, sondern aus weiten Teilen Deutschlands, Österreich und der Schweiz. Kunst und Natur, das hat sich seit vielen Jahren herumgesprochen, kann an kaum einem anderen Ort so intensiv erlebt werden, wie in Bregenz.

    Was die Zuschauer auf der Seebühne erwartet? "Ein Spektakel", wie AZ-Kritiker Klaus-Peter Mayr letztes Jahr nach der Premiere urteilte, "bei dem sich angesichts der vielen Bilder kaum ein Zuschauer langweilen wird." Bei "Aida" dominiert der Mix von Liebe, Hass, Macht. Die äthiopische Prinzessin Aida wird nach Ägypten verschleppt. Dort muss sich Heerführer Radames entscheiden - für die Liebe zu ihr oder die Loyalität dem Pharao gegenüber. Die Bregenzer versprechen eine spektakuläre Antwort.

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