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Olympia-Traum geht in Erfüllung

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Olympia-Traum geht in Erfüllung

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    Die 26-jährige Karin Ertl aus Immenstadt startet in Sydney im Siebenkampf - Platz sechs als Ziel Von Werner Kempf Immenstadt. Vergangene Woche erhielt Karin Ertl einen Anruf von ihrer früherern Vereinskollegin Silke Schuhmann. Grund war unter anderem ein Versprechen, das bereits elf Jahre zurückliegt. Damals trainierten beide noch in der Leichtathletik-Abteilung des TV Immenstadt. Karin Ertl, die zu jender Zeit noch Specht hieß, kritzelte nach dem Training folgenden Satz auf einen Zettel: Falls ich irgendwann einmal bei Olympischen Spielen teilnehmen sollte, nehme ich Silke mit. Das Versprechen müsse sie nicht schon jetzt während der Sommerspiele in Sydney einlösen, sagt Karin Ertl. Der Trip nach Australien sei ja nicht gerade billig. Ich kann Silke auch noch in vier Jahren nach Athen einladen. Dass der aus Gaudi entstandene Traum von Olympia einmal Wirklichkeit werden würde, daran hatte die damals 15-jährige Siebenkämpferin nicht gedacht. Erst 1999 hat die inzwischen in Landsham im Landkreis Ebersberg lebende Oberallgäuerin sich Hoffnungen gemacht, in Australien starten zu können. Bei Karin Ertl ging es in den vergangenen Jahren kontinuierlich aufwärts. In Sevilla, bei der WM im vergangenen Sommer, war sie Sechste geworden. Im Februar dieses Jahres gewann sie den EM-Titel in der Halle mit persönlicher Hallenbestleistung von 4671 Punkten. Und welches Ziel hat sie sich für Sydney gesteckt? Wenn sie fit ist und ihre Trainingsleistungen umsetzen kann, ist Rang sechs möglich, meint die für LAC Fürth/München startende Athletin. Aber genauso wichtig wie eine gute Platzierung ist für Karin Ertl die Begegnung mit Sportlern aus anderen Kontinenten. Die kann ich dann fragen, wie und wie viel sie trainieren. Genießen will die Sanitätssoldatin der Sportfördergruppe Neubiberg die Athmospäre im olympischen Dorf und im Stadion, denn der Start bei Olympia sei schließlich das Größte, was ein Sportler erreichen kann.

    Allein die Tatsache, dass sie mitmachen dürfe, sagt sie immer noch ungläubig und erzählt die Geschichte, wie sie vor zehn Jahren an einem Wettkampf teilnahm, bei dem auch Sabine Braun, die große, alte Dame des deutschen Siebenkampfs, mitmachte. Da war ich noch einen Kopf kleiner als sie, sagt die heute 1,76 Meter große Karin Ertl. Sabine Braun gab der Immenstädterin damals Tipps im Hochsprung und ein Autogramm. Dass sie nun an der Seite ihres Idols für Deutschland startet, macht mich schon stolz, erzählt die Oberallgäuerin. Zeit sich auf Olympia und den gemeinsamen Wettkampf mit Sabine Braun einzustimmen bleibt der Immenstädterin noch genug. Am Montag flog die 26-Jährige zusammen mit den deutschen Leichtathleten zum Trainingscamp nach Brisbane. Hier wird ein- bis zweimal täglich locker trainiert, betont Karin Ertl. Neben den Übungseinheiten bleibe Zeit für Spaziergänge und einen Bummel durch die Stadt. Erst am 23. und 24. September schnürt die mehrfache bayerische und deutschen Meisterin die Wettkampfschuhe. Am ersten Tag des olympischen Siebenkampfes möchte Karin Ertl in ihren beiden Paradedisziplinen 100 Meter Hürden und Hochsprung - fernen stehen Kugelstoßen und 200 Meter auf dem Programm viele Punkte sammeln. Denn nach dem Weitsprung, der ersten Disziplin des zweiten Tages, habe ich Probleme im Speerwurf und im 800-Meter-Lauf. Doch die zwei abschließenden Stadionrunden will Karin Ertl bis zum Umfallen kämpfen, um ihr gestecktes Ziel zu erreichen. Nach ihrem ersten olympischen Auftritt wird die gelernte Zahnarzthelferin zusammen mit ihrem Ehemann Christian, der Anfang nächste Woche nachkommt, noch ein paar Tage in Australien bleiben und sich unter anderem Melbourne anschauen und Schwimmen gehen. Freundin Silke wird nicht traurig sein, dass sie zu Hause bleiben muss. Ihre Chancen, Karin Ertl in vier Jahren na

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