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Ohne Bauern hat die Landschaft keine Chance

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Ohne Bauern hat die Landschaft keine Chance

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    Pfronten | dim | 'Ich bin oft in Pfronten und kann mich als Ansprechpartner fast als einen der Ihren bezeichnen', so der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Gerd Müller, zu Beginn eines Fachgespräches im Pfrontener Haus des Gastes anlässlich des Tages der Regionen. Zuvor hatte Organisationsleiter Alfons Haf den Ehrengast und die anderen beteiligten Fachleute vorgestellt. Podiumsdiskussionen und Fachgespräche bezeichnete Haf als schon traditionelle Bereicherung des Tages der Regionen.

    Das Thema 'Gentechnikfreies Allgäu' stand zwar auf der Tagesordnung, dessen ungeachtet richteten aber die anwesenden zahlreichen Landwirte, Kommunalpolitiker und an der Landschaftspflege Interessierten viele Fragen zu anderen Gebieten an den Bundespolitiker, die dieser bereitwillig beantwortete. Nächsten Woche, so Müller, werde in seinem Ministerium ein Zukunftskonzept vorgelegt, in dem das Ja zur Landwirtschaft, insbesondere im Alpenraum, erneut bekräftigt werde. Denn: 'Wenn es die Bauern hier nicht mehr gibt, bedeutet das im Allgäu das Ende des herrlichen Gartens der Natur'. Der Milchpreis steige, so Müller weiter. Zum ersten Mal seit 20 Jahren haben Bauern wieder die Zukunftsperspektive, über den Preis ihre Kosten decken zu können. Einem Ausstieg aus der Milchquote werde man nur zustimmen, wenn es ein entsprechendes Begleitprogramm gebe. Wichtiges Ziel des Ministeriums sei, die Landwirtschaft mit der Gesamtgesellschaft zu verzahnen.

    Der Leiter des Amtes für Landwirtschaft und Forsten (ALF) Kempten, Dr. Alois Kling, betonte, dass man in Pfronten das Thema Heu im Zusammenhang mit staatlicher Förderung aufgreifen werde, um auch auf diesem Gebiet Fortschritte erreichen zu können. Der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Ostallgäu, Josef Freuding, stellte die Streuverwertung als Chance heraus.

    Auf die Frage von Moderator Bürgermeister Beppo Zeislmeier an Landwirtschaftsoberrat Remigius Erhardt, wie die Landwirtschaftsämter verhindern könnten, dass die Bauern mit den Problemen der Gentechnik alleingelassen würden, antwortete dieser, Probleme gebe es eigentlich nur beim Kraftfutter. Der Kreisobmann des Bauernverbandes, Josef Nadler, hatte zuvor gefordert: 'Wir brauchen von der Politik ein klares Konzept zum Umgang mit der Gentechnik.'

    Gentechnikfrei gibt's nicht mehr

    In der Fragestunde äußerte Dr. Müller wie andere Diskussionsteilnehmer die Überzeugung, dass es Gentechnikfreiheit hierzulande gar nicht mehr geben könne. Die Stichworte zur Begründung: Gentechnik in der Medizin, die ein örtlicher Arzt ansprach, Vitamin- und Enzymherstellung. 'Unsere Landwirtschaft produziert keine Genprodukte, aber wenn Sie nachher zum Kaffee gehen', so Dr. Müller, 'behaupte ich, werden Sie ganz bestimmt irgend etwas durch Gentechnik Verändertes zu sich nehmen.' Für eine korrekte Kennzeichnung gebe es nur noch eine ganz schmale Palette. Milchpreiserhöhungen, die nicht an die Produzenten weitergegeben würden, Monopolbildung bei Unterlieferanten oder Allergien durch Gentechnik veränderte Produkte waren weitere Themen, die in der angesprochen wurden. Den Schlusspunkt setzte wieder der Staatssekretär: 'Milch ist sauber und gesund, sie war niemals an einem Lebensmittelskandal beteiligt.'

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