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Ohne Altpapier fehlt Vereinen viel Geld

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Ohne Altpapier fehlt Vereinen viel Geld

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    Marktoberdorf/Ostallgäu (dec). - Seit Anfang des Jahres können Altpapier und -kartonagen an den Wertstoffhöfen gemischt abgegeben werden. Spezielle Maschinen sortieren jetzt die beiden Wertstoffe. Die Vereine in und um Marktoberdorf jedoch legen bei ihren Sammlungen auch weiterhin Wert auf eine Trennung. Der Grund: Schlicht und einfach Geld. Reines Altpapier wird besser bezahlt. Ohne diese Einnahmen wären die Vereinskassen wesentlich leerer. Die Turn- und Sportvereine in Marktoberdorf, Obergünzburg und Bertholdhofen beispielsweise verwenden die Gewinne aus den Altpapiersammlungen für ihre Jugend. 'Schlimm, wenn dieses Geld fehlen würde', meint Fußballabteilungsleiter Werner Geiger aus Bertholdshofen und vertritt damit auch die Meinung der anderen beiden Vereinen. Ohne die Altpapiersammlungen wäre auch die Finanzlage beim TSV Stötten erheblich schlechter. 'Das Geld ist fest einkalkuliert', so Kassier Gebhard Möst. Der Verein sammelt bereits seit 30 Jahren. Momentan gibt es 50 bis 60 Euro pro Tonne Papier. Der Markt schwankt aber teilweise gewaltig. 'Es gab schon Zeiten, da bekamen wir nur zehn Euro', erinnert sich Möst. Der TSV Stötten sammelt dreimal im Jahr je zirka 15 Tonnen Altpapier. Die Freiwillige Feuerwehr Marktoberdorf bringt es auf etwa 40 Tonnen im Vierteljahr. Die Brandbekämpfer sammeln allerdings nicht persönlich. 'Wir haben einen Hänger aufgestellt. Da können die Leute 24 Stunden täglich ihr Altpapier entsorgen', berichtet Gerhard Forster. Er ist bei der Feuerwehr für die Oldtimer zuständig. Diese Abteilung finanziert sich einzig durch die Einnahmen aus dem Papiercontainer.

    Weniger öffentliche Mittel Aber egal, ob nun Sportverein oder Feuerwehr, Jugend oder Oldtimer, trennen wollen oder besser müssen sie alle weiterhin. 'Würden wir gemischt sammeln, würden wir draufzahlen', erzählt Georg Ritter, Vorsitzender des FC Thalhofen. Das Geld ist für ihn ein wichtiger Bestandteil in der Vereinskasse. 'Wir brauchen solche Einnahmequellen, vor allem da die öffentlichen Mittel immer weniger werden', so Ritter weiter. Die Altpapierentsorger zeigen Verständnis für die Lage der Sammler: 'Eine getrennte Erfassung bringt für die Vereine am meisten und wir sehen unser Auftrag auch darin, sie zu unterstützen wo es geht. Daher werden wir getrennte Sammlungen weiterhin annehmen', berichtet Robert Schulz. Er arbeitet bei der Firma Hubert Schmid Recycling und Umweltschutz als Bereichsleiter für Papier. Wie die Reaktion der Bürger allerdings aussehen wird, kann auch er nicht beurteilen. Anton Schindele vom TSV Obergünzburg macht sich aber wenig Sorgen. 'Wir sammeln seit 30 Jahren und die Leute haben immer gut mitgemacht', erzählt er. Auch die anderen Vereine konnten sich bisher meist trafen bisher meist auf entgegenkommende Menschen. Die Sammler hoffen, dass das auch in Zukunft so bleibt. Deshalb der Appell an die Bevölkerung: 'Bitte weiter trennen.'

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