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Offenbarung im Hundertwasser-Stil

Blaichach-Seifriedsberg

Offenbarung im Hundertwasser-Stil

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    Offenbarung im Hundertwasser-Stil
    Offenbarung im Hundertwasser-Stil Foto: Alexandra Mayr

    Ein riesiger Regenbogen vor blauem Grund weist den Weg zu den Schlafräumen. Die Offenbarung des Johannes schmückt im Hundertwasser-Stil eine lange Flurwand. Und vor den Seminarräumen lockern die gelbgesichtigen "Simpsons" das Weiß des Treppenhauses auf. So bunt präsentiert sich das Jugendhaus "Elias" im Blaichacher Ortsteil Seifriedsberg im 50. Jahr seiner Existenz. Am ersten Oktober-Wochenende wird die Bildungs- und Erholungsstätte der katholischen Diözese Augsburg den runden Geburtstag feiern.

    Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hatte beschlossen, in Seifriedsberg ein Jugendhaus zu bauen. Am 2. Oktober 1960 wurde das Gebäude feierlich eingeweiht. Im Nachklang der Studentenbewegung von 1968 wurde auch die katholische Jugend politisiert: 1969 setzten sich in Seifriedsberg erstmals Christen mit Marxisten zu einem gemeinsamen Wochenende und Gespräch zusammen. "Das war eine Veranstaltung, die zu regen Diskussionen mit der Kirchenleitung führte", hat der jetzige Hausleiter Wolfgang Wirtensohn in die Annalen geblickt. Ende 1971 gründete Bischof Dr. Josef Stimpfle das sogenannte "Offene Seminar" für männliche Jugendliche: Dort konnten und können die Teilnehmer Klarheit über ihren weiteren Lebensweg und ihre womöglich priesterliche Berufung gewinnen.

    1995 sollte die Einrichtung gar einer Sparwelle der Diözese geopfert werden. Ein Jahr später fiel allerdings die Entscheidung, das Jugendhaus nicht nur zu erhalten, sondern es grundlegend zu sanieren. Zur Jahrtausendwende wurden die Räumlichkeiten erweitert und - den Wünschen der Jugend folgend - ein Klettergarten und eine Disco eingerichtet. Neu im Programm waren Orientierungstage für Schulklassen der älteren Jahrgänge.

    Zum jetzigen Jubiläum zieht Hausleiter Wirtensohn Bilanz: "Ich glaube, das Jugendhaus leistet sinnvolle Arbeit. Hier erleben junge Leute Freizeit und Spaß, aber auch Bildung und Religiöses." Das Jugendhaus sei ein Ort, an dem sich die Jugendlichen schnell zu Hause fühlten, fügt der 48-jährige Sozialpädagoge hinzu.

    Dazu tragen sicherlich auch die zahlreichen großformatigen Wandmalereien vom farbenprächtigen Regenbogen bis zum grün-wuchernden Dschungel bei: Die Werke schufen junge Künstler - Schülerinnen der Maria-Stern-Realschule in Immenstadt.

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