Kaufbeuren (az). - Neue Wege beschreitet zur Zeit das österreichische Bundesheer bei der Ausbildung für zukünftige Luftfahrzeugmechaniker und Luftfahrzeugelektroniker für das Waffensystem Eurofighter. Bekanntlich haben sich die Österreicher entschlossen, 18 Luftfahrzeuge dieses Typs zu bestellen. Damit avanciert die Alpennation zum ersten Exportkunden der Firma EADS, dem Hersteller des Eurofighters, weltweit. Gelernt wird der Umgang mit dem neuen System in Kaufbeuren. Da die Auslieferung der ersten Maschine bereits für den 1. Juni 2007 geplant ist, sei es an der Zeit, mit der Ausbildung der eigenen Crews zu beginnen, sagte der Leiter der österreichischen Ausbildungsdelegation, Major Ingenieur Bernhard Goj. Daher wurde bereits vor einigen Monaten ein Ausbildungsvertrag mit der Herstellerfirma geschlossen.
Ausbildungseinrichtung dieser äußerst komplexen Ausbildung ist seit Mitte September die Technische Schule der Luftwaffe 1 auf dem Kaufbeurer Fliegerhorst.'Wir haben hier in Kaufbeuren optimale Bedingungen vorgefunden, sind freundlich aufgenommen worden und haben hervorragenden Kontakt zu den Lehrern der TSLw 1', so der Major bei einem Gespräch mit dem Kommandeur der TSLw 1, Oberst Detlef Thull. Oberst Thull versprach den Gästen, dass die Schule alles mögliche tun werde, um eine optimale Ausbildung zu gewährleisten.'Obwohl wir schon seit einigen Jahren im Bereich der militärischen Flugsicherung Soldaten ihrer Armee ausbilden, ist diese Ausbildung am Eurofighter für die TSLw 1 ein Meilenstein in der Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesheer', meinte Thull. Erfreut war der Kommandeur über die Tatsache, dass trotz sehr hoher Eigennutzung der Ausbildungseinrichtungen durch die Schule noch Kapazitäten freigemacht werden konnten. Noch bis 5. April 2007 werden in insgesamt sechs Lehrgängen jeweils sechs bis 14 Schüler ausgebildet. Die Lehrgänge dauern zehn bis zwölf Wochen, bei einem täglichen Ausbildungsprogramm von rund neun Stunden. Alles in allem werden in der gesamten Zeit 72 Soldaten und zivile Mitarbeiter in Kaufbeuren ausgebildet. Alle sind Angehörige der Flugwerft 2 in Zeltweg und - wie später auch alle 18 Eurofighter - im Fliegerhorst Hinterstoisser beheimatet.