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Oberstdorfer Großschanze im Zwergenformat

Oberstdorf

Oberstdorfer Großschanze im Zwergenformat

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    Besucher in der Kellerwerkstatt in der Promenadestraße reiben sich staunend die Augen. Ein Skisprungturm, dem man mühelos auf den Arm nehmen kann, ein Bakken, der sich leicht mit dem kleinen Finger anheben lässt, während Martin Schmitt und Janne Ahonen - auf Zwergenformat geschrumpft - mit geschulterten Skiern die Stufen zur Absprungluke hinaufstapfen: Ein faszinierendes Abbild der Oberstdorfer Großschanze in Miniatur mit Springern und Trainern inmitten einer Schneelandschaft hat Peter Meier (52) in vielen Stunden Filigranarbeit geschaffen.

    Begeistert erzählt der Oberstdorfer, der in der Gemeindegärtnerei arbeitet, wie sein Kunstwerk binnen eines Jahres gewachsen ist. Seit Jahren ist er steter Gast in der Erdinger Arena, hat sich fesseln lassen von der Konstruktion, hat während des Neubaus die einzelnen Phasen beobachtet und gefilmt. Langsam wuchs die Idee, die Schanze in Kleinformat nachzubauen. Mit Architekt Konrad Preißenberger aus Rohrmoos sprach er über sein Vorhaben. Der Fachmann hatte sich selbst schon damit befasst, es aber als viel zu aufwendig verworfen.

    Anders Peter Meier. Er gibt zwar zu, dass das Ganze eine Wahnsinnsidee war.

    Unzählige Stunden habe er in seinem Keller verbracht, am Radius für die Anlaufsspur getüftelt, zahnstocherfeine Holzlatten montiert und die feinsten Arbeiten mit der Laubsäge gefertigt. Immer wieder warf er dabei einen Blick auf ein dickes Bündel von Zeichnungen und Fotografien vom Original, um sein Liliputbauwerk möglichst "echt" hinzubringen. Zur Ablenkung schwang er sich aufs Rad in Richtung Schattenberg, forschte in frischer Luft nach Details und machte sich mit neuem Eifer an seinen Nachbau im Maßstab 1:50.

    Detailgenaues Kunstwerk

    Das Kunstwerk ist so detailgenau, dass nicht einmal die Livekamera auf dem Dach des Sprungturms fehlt. Eine Winterlandschaft entstand aus Gips und Styropor - und wer genau hinschaut, entdeckt sogar zwei alte Damen, die es sich auf einem Bänkchen gemütlich gemacht haben und auf den Ort schauen.

    "Alles passt millimetergenau zusammen", ist Peter Meier stolz. Seine Konstruktion ist transportabel, Turm und Stützen aus der Styroporlandschaft herausnehmbar. Das wird auch nötig sein, denn bald soll das zauberhafte Kunstwerk umziehen. Stefan Huber und Hans Schmid von der Skisport-und Veranstaltungs-GmbH (SVG) haben kürzlich den Modellbauer in seiner Kellerwerkstatt besucht. Hellauf begeistert waren sie von der Schanzenminiatur und wollen ihr im Hauptgebäude der SVG einen würdigen Platz geben.

    Die Zwei sind sich sicher, dass das Modell im Schatten der "großen Schwester" viele Bewunderer finden wird.

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