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Oberstdorf im Jahr 2015 wirklich autofreiZukunftswerkstatt Tourismus: Be

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Oberstdorf im Jahr 2015 wirklich autofreiZukunftswerkstatt Tourismus: Be

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    i allen Blütenträumen beweisen die Vordenker aber auch Bodenhaftung Oberstdorf im Jahr 2015 wirklich autofrei Zukunftswerkstatt Tourismus: Bei allen Blütenträumen beweisen die Vordenker aber auch Bodenhaftung

    Von Peter Schwarz Oberstdorf Wirklich autofrei soll sich der Ort 2015 präsentieren. Die gestressten Urlauber-Familien stellen ihr Fahrzeugblech in den Parkgaragen ab und tauchen dank der freundlichen Rund-um-die-Uhr-Servicetruppe in ihre Gesundheits- und Erlebnisferien im ökologischen Naturpark Oberstdorf ein. Der gestrige Mittwoch war der Kreativtag der Zukunftswerkstatt Tourismus. Wieder rackerte ein 140-köpfiger repräsentativer Querschnitt der Einheimischen in der Denkschmiede. Auf der Suche nach Zukunfts-Projekten ließen sie ihrer blühenden Phantasie freien Lauf. Moderator Werner Taurer vom begleitenden Tourismus-Beratungsbüro Kohl & Partner hatte die um neue touristische Leitlinien ringenden Oberstdorfer auf eine futuristische Reise geschickt. Mit Bilder-Collagen und Zeichnungen, Skizzen und Schemata setzten die vielen Kreativ-Direktoren ihre Zukunftsvisionen um. Schnöde Geldprobleme spielten keine vordergründige Rolle. Und so wurden in der Gedankenwelt die Gleise für U-Bahn oder S-Bähnle bis hinaus in die Täler gelegt. Es wurde die Trasse für eine Panorama-Gondelbahn entworfen. Und Elektro-Dorftaxis suchten ihre Routen. Denn die unverzichtbare Reise-Mobilität hin zur künftigen Wellness-Destination muss ja auch im Zukunftsjahr 2015 gewahrt bleiben. Dem angestrebten Gesundbrunnen mit intakter Bergwelt und heil gebliebenem Dorfbild, mit gesunder Höhenluft und sauberem Wasser von Euro-Goldsiegel-Qualität sollen sportlicher Fun-Park, Erlebnis-Gastronomie und Shopping-Meile, authentische Abend-Unterhaltung und Kinderbetreuungs-Programm hinzugesellt werden. Vom Konzertsaal bis zum Wildpark Ohne Neubauten wird es nicht gehen: zentrales Informationszentrum, Veranstaltungshaus oder Konzertsaal, Thermalbad und Trinkhalle, großer Kurpark mit Ruhepolen. Aktiv- und Vitalcenter, Wellness-Oasen, Kinderhaus und Alpen-Wildpark. Dass auch werbe-organisatorisch und dienstleistungsmäßig vieles in die Gänge kommen muss, hieß es ergänzend. Abholservice aus Großstädten, eine Service-Gesellschaft vom Gepäckträger bis zum Wilde-Mändle-Ortsführer, Harmonieerfüllte Quartiervermieter mit unerschöpflicher Auskunftsbereitschaft sind die Stichworte. Aber auch Gastronomie und Handel wird manches abverlangt. Einengende Sperrzeiten und ausgeprägte Ladenschluss-Mentalität dürfe es in der nächsten Dekade nicht mehr geben. Bei diesem Spagat zwischen Idylle und moderner Veränderung bemühten sich die Vordenker an den Runden Tischen gleichwohl, die traditionellen Ausformungen des Tourismus nicht über Bord zu werfen. Die Kirche soll im Dorf bleiben und ihr Turm als Maßstab für die bauliche Entwicklung dienen. Die straffe Führung durch das Beratungs-Management tat ihr übriges, dass bei allen Blütenträumen die Oberstdorfer Bodenhaftung kein Wolkenkuckucksheim produziert. Obwohl im Verlauf der beiden Denker-Tage aus Oberstdorfer Munde schonungslos bestehende Schwächen und Mängel aufgedeckt wurden, verhedderten sich die Tourismus-Beteiligten nicht in gegenseitige Schuldzuweisungen. Still wurden Vorhaltungen wie Verramschung des Ortskerns, miserabler Straßenzustand, kleinliche Verkehrsüberwachung, Verkehrszuwächse in Fußgängerzone und autofreie Täler, Verwilderung von Kulturflächen, geringe Freundlichkeit, fehlende Bereitschaft zur Dienstleistung und investive Trägheit hingenommen. Denn im Gegensatz dazu durften die Teilnehmer auch darin schwelgen, worauf sie stolz sind. Das ist zuvorderst die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft, die Oberstdorf unverwechselbar mache.

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