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Oberstdorf: Eschen müssen weg

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Oberstdorf: Eschen müssen weg

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    Am Königlichen Jagdhaus Gutachten ergibt: Nach Pilzbefall nicht mehr zu rette Von Peter Schwarz Oberstdorf An einer stattlichen Dreier-Baumgruppe am Königlichen Jagdhaus muss die Axt angesetzt werden. Laut einem Gutachten sind die Eschen an der Grenze zum Kur- und Kristallbad wegen einer Baumkrankheit nicht zu halten. Architekt Ralf Kurrle, zusammen mit seinem Vater Manfred Kurrle Besitzer des einstigen Anwesens des Wittelsbacher Königsgeschlechts, wollte aber keine vollendeten Tatsachen schaffen. Er ging mit der Botschaft an die Öffentlichkeit. Der Brandkrustenpilz macht eigentlich nur einer der vor 100 Jahren gepflanzten und heute bis zu 30 Meter emporragenden Eschen zu schaffen. Es handelt sich um einen Schädling, gegen den es laut einem extra erstellten Gutachten eines Ingenieur-Büros für Baumstatik und Baumpflege kein Gegenmittel gibt. Der Pilz greift von innen her Wurzel und Stamm an, macht das Gehölz durch seine Weißfäule morsch. Das war, als ob man in Butter hineinbohrt, beschreibt Ralf Kurrle die Untersuchung durch den Fachmann. Der Rat des Experten, der auch einen Maßnahmenkatalog zum Erhalt der Baumgruppe erarbeiten sollte: alle drei aneinandergedrängten Eschen sollten entfernt werden, weil sie nicht mehr einem Orkan standhalten könnten. Wenn die Bäume, denen man die Krankheit von der Krone her gar nicht richtig ansieht, aber Schaden anrichten, ist der Eigentümer dran, befürchtet der Grundstückseigner. Kurrle und auch der Pächter des in ein Feinschmecker-Lokal umgewandelten Jagdhauses, Kurt Podobnik, wissen um die Brisanz solcher Baumfällaktionen. Die Menschen reagieren in solchen Fällen oft hypersensibel, wie gerade in jüngster Zeit die Diskussionen um die Friedenslinde in Immenstadt, um die Ulme am Oberstdorfer Busbahnhof oder um die Althauslärchen in Sonthofen gezeigt haben.

    Da kann schon mal schnell ein Bürgerbegehren als Rettungsanker für bedrohte Bäume gestartet werden. Dennoch verheimlicht die Besitzerfamilie die Angelegenheit nicht. Sie hat das Problem auch schon Oberstdorfer Gemeinderäten vorgetragen, dem Vertreter der Grünen ebenso wie dem Vorsitzenden des örtlichen Gartenbauvereins. Die Naturschutzabteilung beim Landratsamt weiß Bescheid. Und auch die Ortsgruppe im Bund Naturschutz wird nicht missachtet. Der Einsatz der Motorsäge ist für Februar oder März angekündigt. Zum Biergarten gehören Bäume Im Herbst war die Umgestaltung des lange leerstehenden Jagddomizil des Prinzregenten Luitpold und des letzten Bayernkönigs Ludwig III. abgeschlossen. Große Jagdgesellschaften fanden hier an der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert statt. Im Sommer wurde der von Eschen, Buchen, Ulmen und Kastanien eingesäumte Hofbereich bereits als Biergarten genutzt. Seit der Weihnachtszeit dürfen in der Holzvilla aus dem Jahr 1856 Leckermäuler freudig tafeln. Gastronom Podobnik befürchtet nun, dass die Sache mit den Bäumen seinem vielversprechenden Start einen Rückschlag versetzen könnte, zumal zu einem schönen Biergarten untrennbar auch die schattigen Bäume gehören, von denen immer noch sieben hundertjährige Prachtexemplare beim Jagdhaus stehen. Auf alle Fälle will man den Verlust der Eschen-Gruppe durch eine Laubh

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