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Oberstaufens Schule blutet aus

Oberstaufen / Stiefenhofen

Oberstaufens Schule blutet aus

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    Oberstaufens Schule blutet aus
    Oberstaufens Schule blutet aus Foto: arno pÜrschel

    "Wir sind enttäuscht", stellte Oberstaufens Bürgermeister Walter Grath fest: Auch eine gemeinsame Sondersitzung der Gemeinderäte aus Staufen und Stiefenhofen mit Vertretern der Schulverwaltung brachte keine neuen Perspektiven für die gemeinsam betriebene Hauptschule. Die Hoffnung, hier einen mittleren Bildungsabschluss anbieten und damit ausreichende Schülerzahlen dauerhaft sichern zu können, bleibt ein Traum. Die Schule blutet aus, sagt Rektor Ludwig Keller frustriert. Derzeit hat die Hauptschule Oberstaufen 160 Schüler, 2014/15 werden es noch 107 sein. Immerhin sichere ein sich abzeichnender Schulverbund mit Immenstadt und Blaichach vorerst die Existenz der Hauptschule. Und die Stiefenhofener, das machte ihr Bürgermeister Anton Wolf deutlich, stehen zum bewährten Schulverband.

    Die ungewöhnliche Sitzung traf auf breite Resonanz: Rund 120 Bürger verfolgten die Diskussion im großen Kursaal. Worüber viele Eltern den Kopf schütteln, brachte Rudolf Dorner aus Oberstaufen auf den Punkt: Den Diskussionen über die Schulreform könne man "mit normalem Verstand nicht folgen". "Da spart man Geld, in neue Schulbauten kann man es aber gut stecken" - während in Oberstaufen doch ein tolles Gebäude vorhanden sei. Richtig wäre laut Dorner, die Bedeutung der Schule für den Ort in den Mittelpunkt zu stellen - und dann zu schauen, "was uns das wert ist". Grath schlug in die gleiche Kerbe: In Immenstadt anzubauen und die Schüler durch die Gegend zu fahren - das könne man sich sparen, wenn man einen mittleren Abschluss in Oberstaufen anbieten würde.

    Aber genau da machten Schulamtsleiter Thomas Novy und Rainer Feller, Ministerialbeauftragter für Realschulen in Schwaben, den Staufnern keine Hoffnung. Sie erläuterten ausführlich Konzeptionen, Modelle und Hintergründe. Ideen von der Realschul-Außenstelle bis zu diversen Kooperationen - hier hakte Martin Beckel aus Oberstaufen nach - ernteten nur Kopfschütteln der Fachleute: "Das kriegen sie mit ihren Schülerzahlen nicht hin." Selbst für einen M-Kurs am Ort sieht Novy kaum eine Chance. Und auch die 222 Realschülern aus dem Staufner Raum - mit oder ohne die 95 Mädchen, die die kirchliche Schule Maria Stern besuchen - seien keine Basis für irgendeine Lösung vor Ort.

    Realistisch bleibt ein Mittelschul-Verbund mit Immenstadt und Blaichach mit derzeit zusammen 836 Schülern. Eine Partnerschaft mit Lindenberg/Weiler hat man wegen der Verkehrsverbindungen verworfen. So können Hauptschüler im jeweils angebotenen Zweig bis zum Abschluss vor Ort bleiben, in den anderen Zweigen müssen sie ab der 8. Klasse für einen "Praxistag" pro Woche nach Immenstadt pendeln. Die Stiefenhofener würden mit ihrer aufs Westallgäu ausgerichteten Busverbindung an diesem Tag nach Lindenberg fahren.

    Laut Grath soll eine Arbeitsgruppe die weitere Entwicklung begleiten und Möglichkeiten ausloten, vielleicht doch einen mittleren Abschluss hinzukriegen. Laut Wolf dürfe man sich aber über die Chancen dafür nichts vormachen. Wichtiger sei für Schule in Oberstaufen ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen - z.

    B. im Tourismus. Entscheidend seien aber die Schülerzahlen und die Frage, wohin die Eltern ihre Kinder schicken.

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