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Oberstaufener Firma Exploryx baut Fahrzeuge für Fernreisen und Expeditionen

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Oberstaufener Firma Exploryx baut Fahrzeuge für Fernreisen und Expeditionen

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    Markus Köllmayer kennt seine Kunden. Die meisten senden regelmäßig E-Mails an den Oberstaufener Jungunternehmer, der sich vor fünf Jahren in Isny selbstständig gemacht hat. Die elektronische Post kommt aus dem südlichen Afrika, aus Südamerika oder Island. Denn dort sind Köllmayers Kunden unterwegs mit jenen Wohnmobilen, die der Allgäuer in seiner Firma gemeinsam mit sechs Mitarbeitern konzipiert und baut. In ihrem Element sind sie, sobald der Asphalt endet und die Temperaturen extrem werden. Denn: Köllmayer hat sich mit seiner Firma 'Exploryx' auf Fahrzeuge spezialisiert, die für Fernreisen und Expeditionen geeignet sind.

    Vater Peter Köllmayer brachte Erfahrungen in die Firma ein. Er exportierte in den 1980er Jahren Autos nach Zentralafrika. Markus Köllmayer selbst sammelte nach seiner Schreiner-Ausbildung Erfahrungen in einer Karlsruher Firma, die ebenfalls Wohnmobile baute. Vor fünf Jahren dann die Selbstständigkeit. Und erste Kunden, die nach einem Fahrzeug suchten, das auch abseits des Massentourismus Fortbewegung und Komfort ermöglicht. Inzwischen sind es mehr als zwei Dutzend Kunden, denen Köllmayer ein Fahrzeug übergeben hat. Gebaut auf der Basis eines Mercedes- oder Iveco-Chassis, das häufig aufgerüstet wird. 'Wir verstärken das Fahrwerk, wir bauen Schutzwannen an oder Seilwinden', sagt der 26-jährige. Und im hinteren Bereich der Fahrzeuge wird ein kompletter Wohnbereich aufgesetzt, der individuell in Isny gefertigt wird.

    Dabei kommen glasfaserverstärkter Kunststoff und Dämm-Material zum Einsatz. Verstärkte Türen versprechen Einbruchsicherheit. Und nach Wunsch gefertigte Fenster geben den Blick frei auf die unberührte Natur, die das Ziel aller Kunden ist. Doch innerhalb des Wohnmobils müssen sie auf nichts verzichten. Die Küchenausstattung umfasst auf Wunsch eine Waschmaschine. Die Kaffeemaschine lässt sich fest einbauen und auch ein Fernseher ist möglich. Beim Innenausbau kommt indisches Apfelholz zum Einsatz - 'oder Allgäuer Zwetschge, die ist besonders gefragt' (Köllmayer).

    Damit die Fernreisenden nicht auf Campingplätze angewiesen sind, sorgen große Tanks und eine Solaranlage dafür, dass das Fahrzeug möglichst autark ist. Bis zu 600 Liter passen dann in einen Wassertank, 400 Liter Diesel können die größten Modelle aufnehmen. Letzterer kommt beim Fahren, aber auch beim Heizen oder Stromerzeugen zum Einsatz. So lassen sich die Wohnmobile bei Temperaturen zwischen minus 40 und plus 50 Grad nutzen.

    Schotterpisten oder Bachläufe bringen besondere Anforderungen mit sich. Dafür sind die 'Exploryx'-Wohnmobile mit besonderen Schrauben oder einem speziellen Rüssel für die Luftansaugung vorbereitet. Auch wenn es Grundmodelle gibt - bislang gleicht kein Fahrzeug dem anderen. Köllmayer sieht es als seine Stärke, auf individuelle Kundenwünsche eingehen zu können.

    Volle Auftragsbücher

    Die Kunden danken es mit E-Mails aus aller Welt. Fernweh kommt da bei dem 26-jährigen dennoch kaum auf. Die Zeit für weite Reisen hat er auch nicht. Die Auftragsbücher sind bis Herbst 2012 gefüllt. Überwiegend sind es 'Ehepaare jenseits der 50', die ihren Ruhestand mit weiten Reisen genießen wollen. Und die das nötige Kleingeld haben. Denn zwischen 130 000 und 300000 Euro kostet ein 'Exploryx'-Fahrzeug.

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