Obergünzburg (af). - Die Männer der Ü 30-Mannschaft sind sozusagen die letzten Mohikaner der Volleyball-Abteilung des TSV Obergünzburg. Denn die erste Vertretung, bislang in der Landesliga angesiedelt, suchte sich beim TV Kempten eine neue Bleibe. Abteilungsleiter Peter Egg bedauert den Schritt zwar, kann ihn aber verstehen: 'Die meisten Spieler kommen aus Kempten.' Zum Schluss standen acht Kemptener und zwei Obergünzburger im Team. Allein die Fahrerei zu den Trainingsabenden sei fast nicht mehr zuzumuten, sagt Egg. Die Konsequenzen seien absehbar gewesen. Daher gab der TSV Obergünzburg nun dem TV Kempten seinen Startplatz in der Landesliga. 'Schade' sei es, dass das Männer-Volleyball in Obergünzburg nach 30 Jahren langsam daniederliege. Nur die Ü 30, die in einer Spielgemeinschaft mit dem SC Ronsberg ihrem Hobby frönt, halte noch die Fahne hoch. Daran werde sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern, vermutet Egg. 'Bei den Buben dominiert Fußball', für Volleyball interessiere sich niemand weiter. Lars Leveringhaus, Vorsitzender des Gesamtvereins, entzündet ein Fünkchen Hoffnung für die Männer. 'Hoffentlich bekommen wir im nächsten Jahr unsere Beachvolleyball-Anlage. Vielleicht gibt das einen Schub.'
Gute Verbindung zur Volksschule Anders sehe es bei den Mädchen aus. 'Für die neue Saison melden wir über zehn Frauen- und Mädchen-Mannschaften.' Das liege vor allem an der Kooperation mit der örtlichen Volksschule und dem Einsatz der dort tätigen Lehrkräfte. Das wiederum bringe nicht nur junge Nachwuchsspielerinnen in den Verein, sondern biete dem TSV noch einen weiteren Vorteil: Weil dieses Training als Schulveranstaltung ausgeschrieben sei, genieße die Arbeitsgemeinschaft Vorrang bei der Belegung der Sporthalle auf dem Nikolausberg. Statt bis abends warten zu müssen, könne am Nachmittag geübt werden. Aushängeschild der Sparte sei bei den Frauen die Bezirksliga-Vertretung, erklärte Egg. Dabei profitierten die Obergünzburger vor ein paar Jahren vom Wechsel der Frauen von DJK Kolping Kempten ins Günztal.