Viehhandel: Oberallgäuer Landwirt macht Verluste wegen Blauzungenkrankheit

20. September 2019 07:26 Uhr von Stefanie Dürr
Seit das Oberallgäu infolge der Blauzungenkrankheit Teil der 150-Kilometer-Sperrzone ist, bekommen etliche Landwirte wie Christian Hauber aus Unterwilhams deutlich weniger Geld für ihre Kälber. Das hat unterschiedliche Gründe.
Seit das Oberallgäu infolge der Blauzungenkrankheit Teil der 150-Kilometer-Sperrzone ist, bekommen etliche Landwirte wie Christian Hauber aus Unterwilhams deutlich weniger Geld für ihre Kälber. Das hat unterschiedliche Gründe.
Stefanie Dürr

Christian Hauber streicht dem fünf Tage alten Kälbchen über den Rücken und sieht zu, wie es ängstlich zu seiner Mutter läuft. „Mit jedem Braunvieh-Kalb wie diesem mache ich momentan 60 bis 80 Euro Verlust“, sagt der Bio-Landwirt aus Unterwilhams. Hauber möchte im Zusammenhang mit seinen Tieren nicht nur über Gewinn und Verlust sprechen. Doch die aktuelle Situation macht seinem Betrieb schwer zu schaffen. Ursache dafür ist die Blauzungenkrankheit. In der Region sind von den Auswirkungen laut Landratsamt Oberallgäu 3.300 Höfe einschließlich der Alpbetriebe betroffen. „Ich kann meine Kälber momentan nur nach Holland verkaufen, weil ich nicht impfe“, sagt Hauber. Zwischen Deutschland und den Niederlanden existiert ein entsprechendes Sonderabkommen. Dort bekommt der Landwirt aber nur einen Bruchteil des gängigen Preises. Der Bio-Landwirt weigert sich trotz enormer finanzieller Einbußen, seine Tiere pro forma zu impfen. „Seit Juni wurden vom Löffler-Institut keine Ausbrüche der Blauzungenkrankheit mehr in Deutschland nachgewiesen.“ Das Oberallgäu sei sowieso nie betroffen gewesen. Trotzdem sollen die Beschränkungen mindestens zwei Jahre aufrechterhalten werden. Diese Unflexibilität ärgert Hauber.

Was das Umweltministerium dazu sagt, erfahren Sie in der Freitagsausgabe der Allgäuer Zeitung, Ausgabe Kempten, vom 20.09.2019. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie