„Sprechen Sie darüber“, rät Dr. Maria-Rita Anwander, Leitende Oberärztin der Gynäkologie-Abteilung im Klinikverbund Kempten-Oberallgäu. „Es gibt nur eins: Offen damit umgehen“, sagt Paul Boos aus Sonthofen, der seit 15 Jahren mit einer Blasenschwäche lebt. Wer an Inkontinenz – wie die Blasenschwäche im Fachjargon heißt – leidet, hat in der Regel nicht nur mit den körperlichen Symptomen zu kämpfen, sondern auch mit der Scham. In die Hose machen wie ein Baby – das will keiner. Dabei kann ein Besuch beim Arzt große Erleichterung bringen – für den Körper und für die Seele. Der 86-jährige Paul Boos erinnert sich noch gut an einen Besuch in der Waschanlage vor einigen Jahren. Nachdem er mit seinem Auto durchgefahren war, stieg er aus – und der Urin lief einfach so aus ihm heraus, Unterwäsche und Hose waren nass. „Die Leute gucken dann hin, aber keiner sagt etwas.“ Damals hatte Boos die Saugfähigkeit seiner Vorlage unterschätzt, heute passiert ihm das nicht mehr. Vorlagen sehen aus wie Damenbinden, nur größer.
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