Nach dem Krebsstod eines zwölfjährigen Mädchens bei Altusried wächst der Verdacht, dass die Familie auf einen dubiosen Wunderheiler hereingefallen ist. Ein ehemaliger deutscher Arzt, dem bereits 1986 die Approbation entzogen wurde, hatte das Mädchen als geheilt eingestuft - an Heiligabend war es verstorben. Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, nachdem ein Gericht, den Eltern das Sorgerecht für ihre Tochter teils entzogen hatte. Die Begründung: Sie seien nicht mehr in der Lage, mögliche Schäden vom Kind abzuwenden. Eine Untersuchung im November ergab nach schulmedizinischen Beurteilungen nur noch eine 20-prozentige Heilungschance. Im Sommer hatte diese zu Beginn einer Chemotherapie noch bei 70 Prozent gelegen. Die zwölfjährige war schließlich an Heiligabend zusammengebrochen und auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben. Die Mutter sagte jetzt in ihrem ersten Interview mit einer regionalen Tageszeitung: 'Es war ihr Weg, den sie gegangen ist. Und es gibt keinen Weg zurück”.
Altusried