Von Karin Grunwald |LindenbergEine große Anzahl Musikbegeisterter ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, das Trio Fridegk mit Hannah Weirich (Violine), Anna Weirich (Violoncello) und Silvia Nitschke (Klavier) zu erleben. Die drei Musikerinnen sind mittlerweile in der ganzen Welt unterwegs, jetzt gaben sie vor heimischem Publikum ein Konzert. Obwohl die gebürtigen Westallgäuerinnen inzwischen eigene musikalische Wege gehen, musizieren sie immer wieder zusammen und haben nichts von ihrem großen harmonischen Gesamteindruck verloren.
Mit Joseph Haydns Klaviertrio D-Dur begann das anspruchsvolle Konzert. Mit ihrem brillanten Klavierspiel setzte Silvia Nitschke schon im 1. Satz Akzente. Im 2. ruhigen Satz gab das Klavier dem Cello mehr Raum. Souverän gestalteten alle drei Instrumente den nahtlosen Übergang vom meditativen in den lebhaften 3. Satz.
Bei Ludwig van Beethovens "Geistertrio" schienen die Kobolde schon gleich zu Beginn die Bühne zu erobern. So rasant stürzten sich Klavier, Geige und Cello in einen musikalischen Reigen. Hannah Weirich ließ ihre Geige Kapriolen vollführen, und Anna Weirich brachte sich und ihr Cello mit passender Mimik und ausdrucksstarkem Spiel in den Geistertanz ein. Spontaner Zwischenapplaus war der Dank für den virtuosen Satz. Perfekt gelangen dabei die Abstufungen zwischen forte und piano.
Nach Klassik stand mit einem Trio von Maurice Ravel Romantik auf dem Programm. Die zarte Violine über dem warmen Celloton verbreitete romantische Stimmung, die aber unterbrochen wurde von ungestümen Passagen. In den temperamentvollen Sätzen stachelten sich die einzelnen Instrumente gegenseitig zu furiosem Tempo an.
Zerrissenheit der Seele

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Ganz einsam erzeugte das Klavier zu Beginn des 3. Satzes eine düstere Stimmung, die von Cello und später der Geige übernommen wurde. So drückte das Trio die Zerrissenheit der romantischen Seele aus. Im letzten Satz dann wieder liedhafte Elemente und leidenschaftliche Ausbrüche. Hier konnten alle drei Musikerinnen noch einmal Technik und Ausdruckskraft unter Beweis stellen.
Begeisterter Applaus dankte dem Trio, das sich mit zwei Zugaben (Tschaikowsky und Piazolla) verabschiedete.