Von Regina Speiser |Lindenberg"Nichts als Kuddelmuddel" - treffender könnte der Titel des neuen Theaterstücks der Jungen Bühne nicht lauten. Zur Premiere am Samstag im "Löwen"-Saal in Lindenberg gaben sich rund 120 Zuschauer dem chaotischen und äußerst unterhaltsamen Spektakel hin.
Die Handlung beginnt mit der Generalprobe einer Laientheatergruppe für ihr Stück "Madame Kassandra und der Fensterputzer". Im Mittelpunkt steht die ehrgeizige Jolanthe (Jasmin Fontain). Sie spielt die Hauptrolle und ist ständig eifersüchtig gegenüber ihrem Lebensgefährten, dem Regisseur des Schauspiels (Helge Völker). Dazu hat sie allen Grund: Dieser hat zwar keinerlei Überblick, aber doch genügend Zeit für ein Techtelmechtel hinter den Kulissen mit der Schauspielerin Tilda (Silvia Mayer).
An Jolanthes Seite stehen als Darsteller die schnippische Gitti (Regina Henry) und der stets alkoholisierte Fred (Hans Forster), der sich ständig neue Methoden überlegt, um seine Textunkenntnis zu verstecken.
Neben der Souffleuse Lilli (Yvonne Roberts) sorgt der dümmliche Techniker Erich (Gunther Wirth) für die Krönung des Chaos: Neben der Tatsache, dass er nie seine Arbeit zufriedenstellend erledigt, befindet er sich stets zur falschen Zeit am falschen Ort und stört so des Öfteren die Aufführung.
Mit zahlreichen Unterbrechungen und laufenden Pannen bringen die Laienschauspieler die Generalprobe schließlich hinter sich. Sie klammern sich an die Hoffnung, das Chaos als gutes Omen für die Premiere sehen zu können.

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Doch es kommt alles noch schlimmer: Direkt zu Beginn der ersten Vorstellung entdeckt Jolanthe die Untreue ihres Partners und lässt ihren Zorn in ihre Rolle mit einfließen.
Während Auftritte verpasst werden und Requisiten fehlen, kommt es im Stück zur offenen Streiterei, die die Schauspieler mit Improvisation zu kaschieren versuchen. Eisern kämpfen sie sich durch das Stück, welches letztendlich katastrophal endet. Gitti resümiert: "Hier tut eh jeder, was er will".
Situationskomik
Nicht nur das Bühnenbild ist aufwendig und detailgetreu, auch die schauspielerische Leistung überzeugt. So verstehen es die sieben Darsteller, immer wieder zwischen ihren Rollen hin und her zu wechseln. Mit viel Situationskomik und ihren ein wenig lächerlichen Charakteren sorgen vor allem Völker, Wirth und Forster für zahlreiche Lacher und anhaltenden Applaus.
Weitere Vorstellungen: Freitag, 17. Oktober, Samstag, 18. Oktober, und Sonntag, 19. Oktober, jeweils um 20 Uhr im "Löwen"-Saal. Kartenvorverkauf beim Gästeamt, Telefon (08381) 80328.