Jengen | evb | Der Fußballclub und der Musikverein Jengen begehen heuer gemeinsam ihre 80-Jahr-Feier. Und auch die Geschichte der beiden Vereine war stets miteinander verflochten.
" Der FC Jengen
Im Mai 1927 wurde der 'FC' Jengen - in Anlehnung an den ruhmreichen 1. FC Nürnberg - gegründet. Gastwirt Franz Josef Höfler hatte kurz zuvor den Freizeitkickern eine Wiese zur Verfügung gestellt. Rund einen Monat später wurde dort der Sportplatz eingeweiht.
Im Sommer 1933 bestritt der Verein sein erstes Spiel in einer Verbandsspielrunde, doch schon ein Jahr später zogen sich die Fußballer wieder aus der Punkterunde zurück.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der FC Jengen neu gegründet. Im Sommer 1958 konnte der Verein einen großen Erfolg verbuchen: Die Fußballer wurden Meister der C-Klasse Kaufbeuren und stiegen in die B-Klasse auf - doch der Abstieg folgte prompt.
Nach und nach erweiterte der FC sein Angebot: eine Tischtennisabteilung, die Abteilung Eishockey und Gymnastikgruppen gab es nun zusätzlich. Im Sommer 1987 wurde die neue Sporthalle eingeweiht. In dem Mehrzweckgebäude fand auch die Musikkapelle einen Probenraum.
Im Juli 1997 konnte der Verein sein neues Sportgelände einweihen und acht Jahre später schafften die Fußballer nochmals den Aufstieg und spielen bis heute in der Kreisklasse Mitte. Mit lautstarker Unterstützung des Musikvereins wurde dieser Erfolg gefeiert.
" Der Musikverein Jengen
Eine Musikkapelle gab es in Jengen bereits seit 1832. Doch mit dem Dirigenten Kornelius Knoll und dem Beitritt zum Allgäu Schwäbischen Musikbund (ASM) erlebte die Blasmusik in Jengen einen solchen Aufschwung, dass sich im Juni 1927 - einen Monat nach der Gründung des FC - elf passive und 14 aktive Mitglieder zum Musikverein zusammenschlossen.
1933 endete diese Hochphase: Den Musikern erging es wie den Fußballern: Die Vereine wurden von der Nazi-Regierung in ihrer Handlungsfreiheit eingeschränkt. Während des Zweiten Weltkriegs mussten viele Mitglieder an die Front.
So trat die Kapelle erst 1948 wieder öffentlich auf. Vier Jahre später richtete der Musikverein das Bezirksmusikfest aus. 1969 wurde die Kapelle von Bundespräsident Heinrich Lübke als erste Kapelle des ASM-Bezirks V mit der 'Pro Musica-Plakette' für ihre über 100-jährige Tätigkeit ausgezeichnet.
Fünf Jahre später legte Kornelius Knoll - auch 'Meister' genannt - sein Amt als Dirigent nieder. Nachfolger wurde Erich Ochmann. 1986 beschloss der Vorstand die Eingliederung der Jugendkapelle und im darauffolgenden Jahr konnte die Kapelle in der neuen Jengener Mehrzweckhalle endlich ihren großen Proberaum beziehen.
Zwei Jahre später wurden die Musiker erstmals mit Lederhosen und Dirndl eingekleidet. Unter dem Vorsitzenden Lothar Appelt richtete der Verein 1996 erneut ein Bezirksmusikfest in Jengen aus. Heute zählt er 245 Mitglieder.