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Zwei Sportstunden reichen nicht

Oberstdorf

Zwei Sportstunden reichen nicht

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    "Bewegungsmangel führt zu Krankheiten", brachte Dr. Ludwig Geiger, Ärztlicher Leiter am Institut für Sport- und Präventivmedizin in Kolbermoor, seinen Vortrag beim Sportärztekongress in Oberstdorf auf den Punkt.

    Altersgerechte und regelmäßige Bewegung sei entscheidend für die körperliche, intellektuelle und moralische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, sagte Dr. Geiger. Seine Kritik richtete sich auch gegen das Schulsystem: Im Zuge des G-8 gebe es an vielen Schulen noch höchstens zwei Sportstunden. "Das reicht nicht."

    Die körperliche Unterbeanspruchung von Kindern und Jugendlichen hat vielschichtige gesundheitliche Folgen wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes schon in frühen Jahren. "Eine Welle übergewichtiger Kinder rollt auf uns und auf unsere Sozialsysteme zu", referierte Dr. Geiger weiter.

    Körperliche Bewegung dagegen sei der entscheidende Faktor für eine gesunde Entwicklung der Organe, die Infektabwehr, die Effizienz der Hirnleistung und auch für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. "Es gibt immer mehr Gewalt", sagte Dr. Geiger. Der Grund hierfür sei im modernen Medienangebot und im offensichtlich nur schwer kontrollierbaren Zugang zu einschlägigen Killer- und Computerspielen zu suchen. Eine wichtige Ursache für die steigende Präsenz von Gewalt in der Gesellschaft sieht er aber auch in der mangelhaften Ausbildung einer psychosozialen Stabilität, die auf zu wenig körperliche Bewegung zurückzuführen ist. "Für eine ausgeglichene Entwicklung brauchen Kinder und Jugendliche in dieser sensiblen Phase der Menschwerdung körperliche Bewegung", meinte der Sportmediziner.

    (sme)

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