Jubiläum Schwester Lucita seit 20 Jahren Pflegedienstleiterin in St. Josef">

Artikel: Zwei Küsschen für die Ordensfrau

3. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Jubiläum Schwester Lucita seit 20 Jahren Pflegedienstleiterin in St. Josef

Buchloe | kfr | Unverhohlen nutzte Ferdinand Boberach die Gunst des Augenblicks. Der Vorsitzende des Krankenhaus-Fördervereins küsste Schwester Lucita Berchtenbreiter auf beide Wangen, als die Pflegedienstleiterin der Klinik St. Josef ihr 20-jähriges Dienstjubiläum feierte.

Über diese Art der Sympathiebekundung war die Angehörige des "Deutschen Ordens", dem das Haus einst gehörte, sichtlich überrascht. "Ich muss das einfach mal tun", meinte Boberach zu ihr, nachdem er ihre "große Bescheidenheit" gelobt hatte. Das scheint nur eine der zahllosen Tugenden von Schwester Lucita zu sein.

"Da Sie über den Tellerrand hinausblicken, sind Sie zu einer tragenden Säule dieses Hauses geworden. Aufgaben lösen Sie auf eine ganz besonders menschliche Art", sagte Ludwig Lederle, Verwaltungsleiter der Buchloer Klinik. Dr. Stefan Härtel, Chefarzt der Chirurgie würdigte ihre Aufmerksamkeit: "Sie gehen durchs Haus, sehen jedes Problem und kümmern sich darum." Sogar körperliche Vorzüge der 65-Jährigen kamen zur Sprache. "Ihr Arbeitspensum ist groß, doch man sieht kein Fältchen in Ihrem Gesicht, wie machen Sie das bloß?", lauteten die Zeilen eines Gedichts.

Resi Strodel, Bereichsleiterin der Station A, trug die Verse vor, die ihre Kolleginnen für die Jubilarin verfasst hatten. Schwester Lucita antworte auf die Frage mit einem wohlwollenden Lächeln.

Einen kleinen Rückblick gab Dr. Ambros Ablasser. Der Chefarzt der Inneren Medizin fing ein halbes Jahr vor der Pflegedienstleiterin in der Klinik an. "Sie war bereits Schülerin und dann Unterrichtsschwester im Krankenhaus St. Josef, bevor sie nach einer Pause am 1. September 1988 hierher zurückkehrte." Die Geehrte ihrerseits war ebenfalls voll des Lobes für ihre Kollegen: "Die Klinik hat gute Mitarbeiter, die zum Haus stehen. Dadurch entsteht viel mehr und die Patienten spüren das auch."

Der Arbeitstag von Schwester Lucita ist lang: Sie steht vor fünf Uhr auf, um pünktlich zum Morgengebet zu erscheinen. Die Organisation des Pflegedienstes zieht sich oft bis in die Abendstunden hin. "Ausgleich dazu finde ich am Wochenende beim Radeln, Schwimmen und Musik hören", erzählt sie. Und wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielt. Während der WM 2006 sah man sie öfter mit den Farben schwarz-rot-gold.