Kirchdorf/Iller | hu | Zwei Glasfenster, die vor siebzig Jahren bei Renovierungsmaßnahmen aus der St. Blasiuskirche entfernt wurden und seither auf dem Dachboden lagen, sollen künftig den Treppenaufgang im neuen Rathaus von Kirchdorf a. d. Iller schmücken. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.
Die beiden von Künstler Max Joseph Fischer aus Günzach bei Obergünzburg im Nazarenerstil gemalten Fenster, auf denen der Kirchenpatron St. Blasius und der heilige Martinus zu sehen sind, waren bei Restaurierungsmaßnahmen im Jahr 1880 im Chorraum der St. Blasiuskirche eingebaut worden.
Ein halbes Jahrhundert später, als man daranging, der Kirche wieder ihren ursprünglichen barocken Charakter zurückzugeben, wurden die bunten Fenster wieder entfernt, in Teile zerlegt und auf dem Dachboden der Kirche verstaut. Dort entdeckte sie nun der Förderverein bei seinen Sanierungsarbeiten. Auf der Suche nach einem würdigeren Platz reifte alsbald die Idee, sie im neuen Rathaus unterzubringen und damit der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.
Bei einem Ortstermin stellte sich schnell heraus, dass die restaurierten und in einen stabilen Rahmen gesetzten Fenster wegen ihrer Höhe von 2,80 Meter eine Wand benötigen, die sich über zwei Stockwerke erstreckt. So sollen sie als optischer Blickfang an der Südwand des offenen Treppenaufgangs angebracht werden. Damit ihre Farbwirkung voll zur Geltung kommt, werden sie flächig hinterleuchtet.
Sehr kritisch bewertet
Daneben befasste sich der Rat mit dem Ausbau der Betreuung in den gemeindlichen Kindergärten. Eine Umfrage dazu hatte ergeben, dass in Kirchdorf mindestens fünf Eltern für ihr Kind eine Ganztagsbetreuung mit Mittagstisch wünschen. Obwohl ein Teil der Ratsmitglieder diesen Schritt sehr kritisch bewertete, wurde dann doch mit großer Mehrheit beschlossen, an zwei Tagen in der Woche den Mittagstisch und damit eine durchgebende Betreuung von 7.30 bis 16 Uhr anzubieten.
Um die Kindergartengebühren noch familienfreundlicher zu gestalten, wurde ferner beschlossen, für Kinder unter drei Jahren einen beitragsfreien Schnuppermonat anzubieten.
Auch sollen die Beiträge neu kalkuliert und dabei Familien mit drei oder mehr Kindern unter 18 Jahren entlastet werden.