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Artikel: "Zuschüsse einsetzen, wo es brennt"

8. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Weihnachtsbeleuchtung Werbegemeinschaft erhält von der Stadt einmalig bis zu 8000 Euro

Von Johannes Schlecker |MemmingenAlle Jahre wieder entbrennt bei der Werbegemeinschaft Junge Altstadt kurz vor der Adventszeit eine Diskussion um die Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung. Umso erleichterter war Vorsitzender Hermann Zelt am Donnerstagabend, als ihm Leitender Rechtsdirektor Volker Kraus bei der Herbstversammlung der Werbegemeinschaft mitteilte, dass die Stadt einen einmaligen Zuschuss in Höhe von bis zu 8000 Euro bereitstellen wird. "Wir werden das Geld dort einsetzen, wo es brennt", erklärte Zelt auf Anfrage eines Mitglieds scherzhaft.

Doch schnell kehrte der Ernst in die Diskussion zurück. Ohne die finanzielle Unterstützung der Stadt wäre es wohl in einigen Bereichen der Altstadt während der Adventszeit dunkel geblieben. Die "größten Sorgenkinder" sind laut Zelt vor allem die Kramer-, Kreuz- und Ulmer Straße, da dort ein Teil der Lichtanlage einen "desolaten Zustand" aufweisen würde. Aus diesem Grund habe er einen Eilantrag an die Stadtverwaltung gestellt, um die Weihnachtsbeleuchtung für dieses Jahr "irgendwie durchzubekommen".

Das Problem bereitet der Werbegemeinschaft schon seit längerer Zeit Kopfzerbrechen. Für die Beleuchtung in der gesamten Innenstadt kommen die Händler auf, wobei die jeweiligen Anlieger die Lichter in ihren Straßen in Eigenregie aufhängen. "Da sich viele Filialisten daran nicht beteiligen, ist einigen Einzelhändlern die Lust vergangen", so Zelt.

Doch auch die angekündigte Finanzspritze der Stadt sei für die Händler nur "Hilfe zur Selbsthilfe". Auch künftig müssten die einzelnen Straßen das Anbringen der Beleuchtung selbst organisieren.

Kritik der Mitglieder

Doch trotz der frohen Botschaft musste sich der Vorstand an diesem Abend von einigen Mitgliedern Kritik gefallen lassen. So stieß der späte Zeitpunkt der Diskussion bei einem Teil der Werbegemeinschaft auf Unverständnis. "Man muss sich eben bereits im Laufe des Jahres mit diesem Thema auseinandersetzen", so die Meinung einiger Teilnehmer.

Beisitzerin Constanze Schwaderer merkte im Hinblick auf die marode Anlage an: "Man kann nicht einfach Geld für etwas sammeln, von dem man nicht einmal weiß, ob es anschließend funktioniert."

Die Stahlseile, an denen die Beleuchtung angebracht wird, seien zwar noch in Ordnung, erklärte Zelt. Dagegen müssten einige Kabel, Steckverbindungen und Leuchtkörper erneuert werden. Auf lange Sicht wolle man aber energiesparende und langlebige Leuchten einsetzen.

Für dieses Jahr blieben die Ziele jedoch eher bescheiden: "Was heuer nicht mehr möglich ist, lassen wir, damit wir Geld für die kommenden Jahre sparen können", so das Fazit des Vorsitzenden.