Der "Airwolf"-Hubschrauber des Lufttransportgeschwaders 61, ein speziell für die Gebirgsrettung ausgerüsteter SAR-Hubschrauber, unterstützt derzeit im Rahmen der Amtshilfe die bayerische Bergwacht. Angefordert wurde er dabei vom bayerischen Innenministerium, nachdem nach einem Zwischenfall Ende Juni in Südtirol an einer italienischen Maschine auch zwei Rettungshubschrauber des ADAC vorübergehend von Einsätzen ausgenommen wurden.
Es war ein Vorfall Ende Juni in Südtirol, als ein Helfer auf den Kufen eines Hubschraubers BK 117 stand und sich zur Unfallstelle abseilen wollte. Er griff zum Seil der Winde, das sich plötzlich löste und in die Tiefe stürzte. Daraufhin zogen die Italiener wie auch die deutschen Hersteller ihre Konsequenzen: Maschinen mit der entsprechenden Windenanlage wurden vorerst nicht mehr eingesetzt. Betroffen in Bayern waren davon zwei ADAC-Hubschrauber, Christoph 1 und Christoph Murnau.
So musste der Freistaat schnell handeln, denn im Juli und August ist nicht nur Hochsaison für den Tourismus, sondern auch in der Bergrettung. Eine Anfrage des Innenministeriums im Rahmen der Amtshilfe erreichte Oberstleutnant Bernd Donsbach, den Chef der fliegenden Gruppe des LTG 61. Der setzte sofort den Airwolf in Marsch, und somit stellte das LTG 61 bereits am vergangenen Wochenende die Bereitschaftsmaschine am Standort in Bad Tölz.
Auch an diesem Wochenende unterstützt eine Airwolf-Besatzung von Samstag, 10 Uhr, bis Sonntagabend, 20 Uhr, die Gebirgsluftrettung. Dabei sieht der Plan vor, dass sich Luftwaffe und Bundespolizei abwechseln, sodass anschließend ein vierzehntägiger Rhythmus vorgesehen ist - bis das Windenproblem der Zivilhubschrauber gelöst ist.
"Für unsere Mannschaften ist dieser Auftrag natürlich ein zusätzlicher Ansporn", sagt Bernd Donsbach. Allerdings sei derzeit im regulären Rettungseinsatz unter der Woche ohnehin genug zu tun. "Wir erleben gerade eine Zunahme an Gebirgsluftrettungen." So seien LTG-Maschinen zuletzt bei Bergungen am Watzmann oder am Jubiläumsgrad eingesetzt gewesen, wo neun Bergsteiger - zwei davon waren vom Blitz getroffen worden - gerettet werden konnten.
Das LTG nutzt die vorübergehende Stationierung in Bad Tölz aber auch, um die Zusammenarbeit mit der Bergwacht weiterzuentwickeln. Da am Einsatzort das Ausbildungszentrum der Bergwacht angesiedelt ist, nutzen die Soldaten die Zeit auch zur Aus- und Weiterbildung - gleichzeitig auch für die Kollegen von der Bergwacht, was militärische Belange angeht.
Der für Gebirgsrettung ausgestattete "Airwolf"-Hubschrauber des LTG 61 ist zurzeit bei der Bergwacht in Bad Tölz stationiert. Foto: Bundeswehr