Die auch bei Allgäuern beliebten Skigebiete im Pitztal und Ötztal sollen zusammengeschlossen werden, um noch interessanter für Touristen zu werden. Das war zumindest der Plan, der viel Kritik und heftige Diskussionen auslöste. Unter anderem weil für den Zusammenschluss rund 120.000 m³ Gestein abgetragen werden müssten. Eine für Ende Januar vorgesehene Umweltverhandlung wurde nun aber vertagt und stellt das Vorhaben dadurch in Frage.
Bei Allgäuern beliebte Skigebiete in Österreich sollen zusammengeschlossen werden: Kritik macht sich breit
Probleme klären
Auf Antrag der Skigebietsbetreiber wurde die für 22. bis 24. Januar vorgesehene Verhandlung zum Projekt „Skigebietserweiterung und -zusammenschluss Pitztal-Ötztal“ von der UVP-Behörde (Umweltverträglichkeitsprüfung) vertagt. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, sollen durch die Verschiebung substanzielle Probleme geklärt werden. Zum Beispiel, welche geplanten Maßnahmen bereits jetzt vom Gletscherschwund betroffen sind und welche Abweichungen von den derzeit eingereichten Unterlagen in zwei bis fünf Jahren eintreten könnten. Die Pitztaler und Ötztaler Gletscherbahnen wollen sich zudem noch einmal intensiv mit den Auswirkungen auf das Landschaftsbild befassen, die im Umweltverträglichkeitsgutachten für die mittlerweile gestoppte mündliche Verhandlung als untragbar eingestuft werden.
Alpenvereine fühlen sich bestätigt
„Nach dieser Absage ist nicht nur mit einer massiven Verzögerung zu rechnen, sondern das gesamte Vorhaben ist damit in Frage gestellt“ betont Josef Klenner, Präsident des Deutschen Alpenvereins (DAV). Durch diese Entscheidung sehen sich die Alpenvereine in ihrer Kritik gegenüber dem Projekt bestätigt. „Wir begrüßen diesen Schritt und sehen uns in unseren Argumenten bestätigt. Gletscherlandschaften sind hochsensible nicht regenerierbare Lebensräume, die besonderem Schutz bedürfen,“ äußert sich Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins. In den nächsten Tagen solle nun überlegt werden, wie es generell mit dem Vorhaben weitergeht. Laut Tiroler Tageszeitung "geisterten" bereits Alternativen durch das Pitztal.