Nebelhornbahn Initiative überreicht Bürgermeister Unterschriften und fordert schnelle Entscheidung pro Bergbahn-Neubau">

Artikel: Zusagen der Aktionäre "nicht für die Ewigkeit"

29. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Nebelhornbahn Initiative überreicht Bürgermeister Unterschriften und fordert schnelle Entscheidung pro Bergbahn-Neubau

Von Michaela Behr |OberstdorfHeimische Vereine haben innerhalb von knapp drei Wochen mehr als 1400 Unterschriften für den Neubau der Nebelhornbahn gesammelt. Unterzeichnet haben sowohl Bürger aus Oberstdorf und Umland als auch Urlauber. Die Befürchtung der Initiatoren: Falls die Marktgemeinde mit einem Ratsbeschluss nicht in naher Zukunft den Weg zum Neubau ebnen sollte, drohe das Projekt für die nächsten Jahre ganz zu sterben.

Die Vorsitzenden des örtlichen Gewerbeverbands, des Hotel- und Gaststättenverbands, des Vereins "Vermieter von Oberstdorf" (Vevo), der Arbeitsgemeinschaft Oberstdorfer Skivereine (AOS) sowie des Verschönerungsvereins überreichten gestern Bürgermeister Laurent Mies die Unterschriften - auf Wunsch des Gemeindechefs unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Erst auf Nachfrage der Zeitung nahm er schriftlich Stellung: Für die Verwaltung stehe die Wichtigkeit und touristische Bedeutung der Nebelhornbahn für Oberstdorf und die Region nicht in Frage - dies gelte auch für die beabsichtigte Modernisierung der Bergbahn. Die Verwaltung begrüße Initiativen, mit denen Alternativen besprochen werden könnten, um den Neubau der Bergbahn zu realisieren. Mies übt allerdings zugleich Kritik: Der größte Teil der Unterschriften stamme von Nicht-Oberstdorfern.

Strittig ist vor allem noch die Frage der gemeindlichen Beteiligung durch Stimmrechts- und Vorzugsaktien. Hierzu Bürgermeister Mies: "Die aktuelle Beschlusslage des Marktgemeinderates stammt aus der letzten Legislaturperiode und hat Bestand." Damals gefordert: Beträge, die die Gemeinde in den Neubau der Nebelhornbahn einbringt, seien in Form von stimmberechtigten Aktien zu gewähren.

Gefordert: Frage der Beteiligungen zeitnah lösen

Die Unterschriften sind laut Pius Geiger, Vorsitzender des Verschönerungsvereins, als Anstoß für den Bürgermeister gedacht. Mit den Aktionären sei zeitnah ein Weg zu erarbeiten, um die Frage der Beteiligungen zu lösen. "Die Zusagen der Aktionäre sind nicht auf die Ewigkeit hin gemacht", gibt Jürnjakob Reisigl, Hotel- und Gaststättenverband, zu Bedenken.

Und: Wenn sich der Baubeginn noch weiter verzögere, steigen die Kosten weiter.

"Die Nebelhornbahn ist die wichtigste touristische Infrastruktureinrichtung für Oberstdorf", betont Reisigl. Die jetzige Bahn werde den heutigen Ansprüchen der Feriengäste nicht mehr gerecht. Steigende Besucherzahlen und lange Wartezeiten machten einen Neubau dringend nötig.

Gemeinderat: Am Montag, 1. September, 19.30 Uhr, steht das Thema Nebelhornbahn-Neubau auf der Tagesordnung des Marktgemeinderats.